Klassisches Eis besteht in der Regel aus Milch, Sahne, Ei und Geschmacksträgern. Damit fällt diese Variante für Veganer und Veganerinnen leider aus, aber trotzdem gibt es sehr viele Möglichkeiten, auch ohne tierische Zutaten ein leckeres veganes Eis zu bereiten. Einige davon stellen wir auch hier in unserem Blog vor.
Viel mehr Rezepte finden sich im neu erschienen Rezeptbuch „Gelateria vegana“* (ISBN 978–3‑89566–333‑8) der Autorin und Ernährungsreferentin Heike Kügler-Anger. Die meisten Rezepte eignen sich auch für Leute mit einer Laktoseintoleranz.

Die 119 Rezepte auf 180 Seiten setzen sich wie folgt zusammen: 19x Cremeeis, 13x Sojajoghurteis, 10x Parfaits, 11x Rohkosteis, 13x Eiskonfekt und Eistörtchen, 12x Eis am Stiel, 11x geeiste Getränke, 11x Sorbets und Granitas und 19x Eisgarnituren und ‑saucen.
Neben den klassischen Eis-Sorten wie Schokolade, Vanille, Erdbeer, Zitrone und Pistazie in veganer Ausführung gibt es auch viele exotischere Sorten, die es nicht mal an den Eisdielen gibt wie Rharbarbersorbet mit Ingwer, Mocha-Paranuss-Eis, Feigeneis oder Tomaten-Nektarinen-Eis.
Die Rezepte sind nach meiner Einschätzung solide und leicht nachzumachen. Hauptsächlich wird bei den Rezepten Soja-Drink verwendet, die Autorin schreibt aber ausdrücklich, dass meist auch Drinks aus Reis, Hafer, Dinkel oder Mandel u.ä. benutzt werden können.
Als Bindemittel nutzt die Autorin in gleichen Maßen wechselnd Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl, pürierte Nüsse (meist Mandeln oder Cashewnüsse) oder Speisestärke. Das ist nützlich für alle, welche nicht jede Zutat immer parat haben oder ein bestimmtes Bindemittel bevorzugen. Um zum Beispiel die Nüsse zu pürieren, ist für viele Rezepte ein sehr guter Mixer, leistungsstarker Pürierstab* oder eine Küchenmaschine* nötig. Alternativ können die Nüsse im Rezept gleich mit 100% Nussmus ausgetauscht werden. Eine Eismaschine ist für die meisten Rezepte nicht notwendig, erleichtert und beschleunigt aber den Gefrierprozess.
Ich war bei der Verwendung von Nüssen als Eis-Basis erst etwas skeptisch, aber die Cremigkeit und der Schmelz können mit meinen milch- und sahnehaltigen Eissorten gut mithalten.
Jedes Rezept enthält die Angabe der Zutaten, der Zubereitung, die Arbeitsdauer, Gefrierzeit und ggf. einige Tipps. Leider sind keine Fotos im Buch enthalten und nur einige Schwarz-Weiß-Illustrationen, was ich als Fotograf natürlich schade finde, weil ich es einfach mag, durch opulente Fotos bei der Suche nach einem leckeren Rezept zu blättern. Dafür ist das Buch aber mit 14 Euro deutlich günstiger als andere aktuelle Eis-Rezeptbücher mit vergleichbarem Umfang.
Hier eine Beispiel-Doppelseite aus dem Buch:
Entschädigt wird das jedoch durch 35 Seiten am Anfang mit einer Warenkunde, etwas Eistheorie, Tipps zu den benötigten Geräten und Hinweise zu den Rezepten. Vieles davon wusste ich als langjähriger Eis-Macher zwar schon, aber es zeigte mir erstens, dass hier jemand am Werk ist, der ebenfalls viel Ahnung von guter Eiszubereitung ist und zweitens habe ich zu den Feinheiten der veganen Eisvarianten doch noch einige Kleinigkeiten lernen können. Vor allem für Leute, die bisher kein oder nur sehr selten Eis gemacht haben, ist dieser Einstieg sehr nützlich und hilfreich.
Von mir bekommt das Buch eine klare Empfehlung für alle, welche eine gute Einführung in die vegane Eiszubereitung mit vielen leckeren Rezepten suchen.
Wer im Buch schon mal etwas blättern will, kann das hier machen:
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