Schokoladeneis ist eine der drei beliebtesten Eissorten überhaupt. Es gibt einige Rezepte, bei denen Schokoladeneis mit Schokolade hergestellt wird, aber ich bevorzuge Rezepte für Schokoladeneis mit Kakaopulver. Beim Einkauf von Kakao gibt es verschiedene Kriterien, auf die ihr achten solltet. Zum einen sollte ‚Fair Trade‘-Kakao* gekauft werden, um keine Kinderarbeit oder Ausbeutung in den Kakaoplantagen zu unterstützen. Eine andere Entscheidung ist zwischen „schwach“ und „stark“ entölten Kakaopulver.
Doch was heißt das genau?
Verkürzt erklärt, werden nach der Ernte der Kakaofrüchte die umgangssprachlich als Kakaobohnen bezeichneten Samen in einer Mühle gemahlen. Dabei entsteht Wärme durch die Reibung und die Kakobutter in den Samen wird flüssig. So entsteht die Kakaomasse. Nun wird mit viel Druck die Kakaobutter aus der Kakaomasse gepresst. Übrig bleibt der trockene „Presskuchen“. Wenn dieser gemahlen wird, erhalten wir Kakaopulver.
Der unterschiedliche Fettgehalt von Kakaopulver hängt davon ab, wie stark und wie lange der Druck ist, mit dem die Kakaobutter entfernt wird. Ist er kurz und geringer, erhalten wir „schwach“ entöltes Kakaopulver, ist der Druck stärker und dauert länger an, bekommen wir „stark“ entöltes Kakaopulver mit weniger Fettgehalt.
In der Industrie haben sich zwei Werte etabliert: Als „schwach entölt“ wird Kakopulver bezeichnet, wenn es noch mindestens 20% Restfett enthält, dieses Kakaopulver wird manchmal auch ‚Edelkakao‘* genannt. „Stark entöltes“ Kakaopulver hingegen enthält nur ca. 10% Fett der Kakaobutter und wird auch „Trinkkakao“ oder genannt.
Was bedeutet der Unterschied in der Praxis?
Da Fett und Wasser sich gegenseitig abstoßen, löst sich der schwach entölte Edelkakao schwer in kalter Milch. Dafür enthält dieser mehr Geschmack und sollte deshalb für das Backen und auch die Zubereitung von Schokoladeneis verwendet werden. Das Auflösen kann durch Mixen oder Erwärmen der Milch verbessert werden.
Auch bei der Eisbilanzierung sollte berücksichtigt werden, wie viel Restfett noch im Kakao ist, um die richtigen Verhältnisse der Zutaten zu erhalten.
Wenn auf einer Packung Kakaopulver keine Angabe zum stark oder schwach entölten Kakao steht, sollte auf die empfohlene Verwendung geschaut werden. Wird das Kakaopulver vor allem zum Trinken empfohlen, wird es „stark entölt“ sein, wird es zum Backen empfohlen, wird es „schwach entölt“ sein.
Wenn ich in München bin, gehört ein Besuch bei einer der Eisdielen vom verrückten Eismacher Matthias Münz als Pflichtprogramm dazu. Auch seine „Wunderhut“-Eismischungen für selbstgemachtes Eis für Zuhause habe ich schon ausprobiert und hier im Blog rezensiert.
Heute komme ich endlich dazu, sein Buch „Eis aus dem Wunderland“ zu rezensieren. Das Buch erschien 2022 in der Edition Michael Fischer (ISBN: 978–3745909876) und liefert auf ca. 160 Seiten über 50 Rezepte, meist für Eiscreme, aber auch sechs Rezepte für Toppings wie gebrannte Mandeln, Bratäpfel, Brownies, Cheesecake und so weiter.
Das Buch beginnt nach einer kurzen biografischen Vorstellung des Autors mit einem Theoriekapitel über die Grundlagen der Eisherstellung. Sehr löblich ist hier, dass er ausführlich die Eisbilanzierung erklärt, bei der die Zutaten mit Hilfe ihrer Fette, Feststoffe, Eiweiße etc. ausbalanciert werden. Das fehlt in vielen anderen Eisbüchern, hilft auch enorm beim Verständnis, warum manche Eisrezepte gelingen und manche nach einer Abwandlung viel zu hart oder weich sind, zu pulvrig oder anders.
Aber wer nicht selbst rechnen will, kann natürlich direkt zum Rezeptteil übergehen, welcher locker in sechs Abschnitte unterteilt ist: Es gibt fruchtige/erfrischende Rezepte, sahnige/nussige Rezepte, Eis mit Süßigkeiten drin (wie Zimtschnecken, Milchschnitte, Pfannkuchen, etc.), Wintereis, aufregende Kombinationen und herzhafte Eissorten.
Jedes Eis bekommt eine Doppelseite gewidmet, wobei auf der linken Seite übersichtlich geordnet die Zutaten und die Zubereitung aufgelistet werden und rechts ein appetitanregendes Foto vom fertigen Eis. Zusätzlich wird dort immer die „Wunderhut-Option“ erwähnt, also wie die jeweilige Eissorte auch schneller mit er Wunderhut-Eismischung zubereitet werden kann.
Ich habe testweise die beiden Eisrezepte für Pina-Colada-Eis (Seite 36) und Pistazieneis (Seite 62) ausprobiert und bin sehr zufrieden mit dem Geschmack und der Konsistenz. Die Eisrezepte basieren alle auf der sehr ähnlichen Methode, bei der die Milch und Sahne und ggf. andere flüssige Zutaten erhitzt und dann mit den Trockenzutaten, bestehend meist aus drei verschiedenen Zuckerarten und zwei Mehlen (Johannisbrotkernmehl und Guarkernmehl) gemischt werden. Das ist eine Methode, die im Gegensatz zum Binden mit Eigelb beispielsweise sehr häufig in der professionellen Eisherstellung angewendet wird.
Grundsätzlich könnte die Zubereitung meist auch komplett kalt erfolgen, aber das Erhitzen kann bei einigen Zutaten für besseren Geschmack sorgen, erleichtert keimfreies Arbeiten und die Bindemittel können besser arbeiten.
Die Sortenvielfalt im Buch reicht von sehr klassisch bis zu sehr wild (Pizza- oder Weißwurst-Eis), aber der für Experimente bekannte verrückte Eismacher hat sich zurückgehalten und die allermeisten Rezepte sind Abwandlungen klassischer Sorten und die ausgefallenen Rezepte dienen eher dazu, damit der Verrückte Eismacher seinem Namen auch im Buch gerecht wird. Durch den ausführlichen Theorieteil ist jeder auch leicht in der Lage, sich nicht im Buch enthaltene weitere Rezepte selbst zu erschließen.
Insgesamt ist das „Eis aus dem Wunderland“ ein gutes Buch für Einsteiger, welche eine professionelle Herstellungstechnik lernen wollen, wenn sie denn bereit sind, in der Summe teure Zutaten wie Maltodextrin*, Glukosepulver*, Magermilchpulver*, Johannisbrotkernmehl* und Guarkernmehl* anzuschaffen, die für fast alle Rezepte benötigt werden, aber nicht in jeder Durchschnittsküche verfügbar sind. Alternativ halt die Wunderhut-Eismischungen vom verrückten Eismacher dazu kaufen. Wer jedoch Eis mit möglichst wenigen, möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln herstellen will, wird mit diesem Buch nicht glücklich werden.
Interessanter Nebeneffekt der Wunderhut-Option: Wer den klassischen Dreisatz beherrscht, ist hier schnell in der Lage, die Zutaten der Wunderhut-Eismischungen fast aufs Gramm genau auszurechnen und damit selbst zu Hause auf Vorrat herzustellen. Das ist nicht nur günstiger, als die Eismischungen selbst zu kaufen, sondern beschleunigt auch die Umsetzung der mitgelieferten Eisrezepte. Spannend also auch für Sparfüchse oder Leute mit wenig Zeit.
Was haben Erdbeeren und Künstliche Intelligenz gemeinsam? Sie sind gerade in aller Munde!
Das ist nicht nur ein Witz, sondern entspricht den Tatsachen. Deshalb habe ich beides mal kombiniert. Ich habe die populäre Text-KI ChatGPT (Model GPT‑4) gefragt, ob sie mir ein „professionelles Erdbeereis-Rezept“ schreiben kann. Auch das Artikelbild ist mit Hilfe einer anderen Bild-KI (Midjourney) erstellt worden:
Klar, sagte sie, hier ist das Rezept. Ich stelle es euch mal vor und werde es am Ende auf die Tauglichkeit bewerten.
Waschen Sie die Erdbeeren, entfernen Sie die Stiele und zerkleinern Sie sie in einem Mixer oder mit einem Pürierstab.
Mischen Sie die Erdbeeren mit 100g des Zuckers und dem Zitronensaft in einer Schüssel. Lassen Sie die Mischung mindestens eine Stunde ziehen, damit die Erdbeeren Saft freisetzen.
Geben Sie die Milch und die Sahne in einen Topf und erhitzen Sie sie auf mittlerer Stufe, bis sie gerade anfangen zu kochen.
In einer separaten Schüssel schlagen Sie die Eigelbe und den restlichen Zucker (100g) zusammen, bis die Mischung hell und schaumig wird.
Gießen Sie die heiße Milchmischung langsam in die Eigelbmischung, dabei ständig rühren, um die Eier nicht zu gerinnen.
Geben Sie die Mischung zurück in den Topf und erhitzen Sie sie bei niedriger Temperatur, dabei ständig rühren, bis die Mischung dick genug ist, um einen Löffelrücken zu bedecken.
Nehmen Sie die Crème vom Herd und lassen Sie sie abkühlen.
Sobald die Crème abgekühlt ist, mischen Sie die Erdbeermischung unter.
Geben Sie die Mischung in Ihre Eismaschine und folgen Sie den Anweisungen des Herstellers.
Lassen Sie das Eis mindestens 2 Stunden im Gefrierschrank fest werden, bevor Sie es servieren.
Viel Spaß beim Zubereiten dieses leckeren Erdbeer-Eiscremes!
Das war der Beitrag der Text-KI. Wie hat sich meiner Meinung nach die KI bei dieser Aufgabe geschlagen?
Nährwerte vom Erdbeereis
Die Text-KI ist auf Nummer Sicher gegangen und hat sich an ein sehr altes, klassisches Eisrezept-Format gehalten, wie wir es in Kochbüchern um 1920 finden würden. Als Bindemittel wird nur Eigelb verwendet, Geschmacksverstärker wir Salz sind nicht enthalten.
Die Nährwerte sind vollkommen in Ordnung und ich habe das Eis auch der Anleitung nach genau so nachgekocht. Es funktioniert und es schmeckt lecker, es wird im Tiefkühler allerdings etwas härter und sollte einige Minuten vor dem Servieren aus dem Tiefkühler genommen werden.
Die Eisbilanzierung vom Erdbeereis wie oben angegeben
Wenn wir tiefer ins Detail gehen und uns die Eisbilanzierung ansehen (errechnet von eisapp24), werden jedoch kleinere Mängel deutlich. Der Wasseranteil ist leicht erhöht, dafür zu wenig (Milch-)trockenmasse enthalten. Wenn wir nur 80g Magermilchpulver dem Rezept hinzufügen würden, sähe die Bilanzierung dadurch deutlich besser aus:
Die Eisbilanzierung vom Erdbeereis wie oben angegeben plus 80g Magermilchpulver
Insgesamt ist das KI-Rezept ganz sympatisch, weil es mit nur 6 Zutaten, die fast jeder in der Regel zu Hause hat, das Eis kreiiert. Ich würde noch empfehlen, eine Prise Salz hinzufügen, aber ansonsten könnt ihr gerne – zumindest bei diesem Rezept – bedenkenlos loskochen. Wer es besser machen will, nimmt noch die 80g Magermilchpulver hinzu.
Der Vollständigkeit halber hier noch ein klassisches Digitalfoto vom Erdbeereis, wie ich bei mir vor der Kamera aussah:
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle noch ein alternatives Rezept mit Eis-Bindemittel statt Eigelb als Bindemittel verlinken, musste jedoch feststellen, dass ich noch kein solches Erdbeereisrezept veröffentlicht hatte. Das hole ich nach, versprochen.
Ich habe schon zwei sehr leckere Rezepte für Pistazieneis hier im Blog veröffentlicht. Diese sind beide jedoch schon etwas älter und erfüllten nicht mehr meine aktuellen Ansprüche an ein gutes Rezept. Das eine Rezept ist mit Glukosesirup, was ich mittlerweile als zu „klebrig“ empfinde und daher lieber mit den Zuckerarten in Pulverform arbeite und das andere Rezept gefällt mir zwar aufgrund seiner Schlichtheit, ist aber noch nicht korrekt bilanziert.
Daher gibt es hier nun eine weitere Variante, komplett mit Bilanzierung und daher auch gut direkt aus dem Tiefkühler portionierbar.
Das Eigelb mit dem Zucker, Traubenzucker und Salz gut verrühren, bis sich der Zucker komplett gelöst hat.
Die Milch etwas erwärmen und nach und nach zur Ei-Masse rühren.
Danach alles wieder auf den Herd und so lange unter Rühren erhitzen, bis die Eismasse bei ca. 85–90°C zu simmern beginnt. Sie darf nicht kochen, da sonst das Eigelb gerinnen würde.
Vom Herd nehmen und die Sahne hinzu geben.
Das Magermilchpulver mit dem Eis-Bindemittel verrühren, dann beides zur Eismasse geben und kräftig durchmixen.
Zum Schluss das Pistazienmark hinzu geben und noch mal durchmixen.
Die Eismasse auf Kühlschranktemperatur abkühlen lassen und dann in die Eismaschine geben.
Ich hatte als Experiment hier anfangs noch ca. 100 g geröstete und gesalzene Pistazien kleingehackt und unter das Eis gemischt, das kam bei meiner Testgruppe jedoch nicht so gut an wie die Variante ohne die gehackten Pistazien.
Die Qualität vom Eis hängt hier stark von der Qualität des verwendeten Pistazienmarks ab. Das unterscheidet sich preislich stark, ich würde aber raten, hier etwas mehr Geld in der Hand zu nehmen, da sonst das ganze Eis darunter leidet.
Ich hatte vor über drei Jahren hier das neue Eisbilanzierungstool eisapp24.de getestet und verwende es seitdem regelmäßig für meine neuen Rezepte. In der Zwischenzeit sind etliche neue Features und Funktionen hinzugekommen, zuletzt beispielsweise die Berücksichtigung von Mix-Ins und Variegati bei der Nährwerttabelle, dem Food-Label und dem Herstellungspreis.
Schon etwas länger gibt es die Funktion der „Tauschbörse“, bei der registrierte Nutzer*innen ihre eigenen Rezepte teilen können, damit andere diese einfach selbst ausprobieren können oder diese bequem in ihrem Account importieren können zum Verändern.
Kürzlich feierte der Entwickler Dirk Hofmann das 100. Rezept in der Tauschbörse und ich dachte, es wäre eine nette Idee, die drei beliebtesten Rezepte hier vorzustellen.
Es stellte sich heraus, dass alle drei meine eigenen Rezepte hier aus dem Eis-Blog sind, welche ich auch in der Tauschbörse veröffentlicht habe, was vermutlich daran liegt, dass ich jedes neue Rezept gleich mit dem Import-Link der Tauschbörse veröffentliche und diese damit automatisch eine höhere Reichweite haben.
Die verlinkten Rezepte könnt ihr auch ohne Account ansehen, aber wenn ihr die Rezpte mit veränderten Werten oder Zutaten berechnen wollt, benötigt ihr einen Zugang.
Eine meiner Lieblingseisdielen ist ja „Hokey Pokey“ in Berlin, welche seit langem auch die Eissorte „Rocky Road“ im Angebot haben. Diese Sorte enthält nach deren Beschriftung „karamelisierte Pekan- und Paranüsse, Marshmellows und Schokolade“.
Vor einiger Zeit habe ich gemerkt, dass diese Eissorte keine Erfindung der Eisdiele ist, sondern schon lange in den USA bekannt ist. Es gibt sogar einen Wikipedia-Eintrag zur Eissorte, laut der die Sorte angeblich 1929 in Kalifornien erfunden worden sein soll.
Die „Rocky Road“-Eissorte ist ein Schokoladeneis mit Nüssen und Marshmellows, wobei es bei den Nüssen durchaus Variationen in den Sorten und Zubereitungen gibt. Einige verwenden Walnüsse, die obige Eisdiele Pekannüsse und Paranüsse und andere Mandeln.
Ich wollte die Sorte ebenfalls ausprobieren und habe mich für gehackte Haselnüsse entschieden, welche ich angelehnt an „Hokey Pokey“ ebenfalls karamelisiert habe.
Ergebnis der Eis-Bilanzierung mit der eisapp24.de (Import-Link für eisapp24), berechnet ohne die karamelisierten Haselnüsse und Marshmellows
Zubereitung:
Zuerst die Haselnüsse karamelisieren nach dieser Anleitung für „gebrannte Mandeln“, hier einfach die Mandeln mit den Haselnüssen ersetzen und sich an die oben genannten Mengen halten. Zur Seite stellen.
Alle trockenen Zutaten (Zucker, Traubenzucker, Glukosepulver, Magermilchpulver, Kakao, Eis-Bindemittel und Salz) mischen und gut verrühren.
Die trockenen Zutaten unter ständigem Rühren zur Milch geben und gut durchmixen.
Die Eismasse im Kühlschrank kalt stellen und dann in eine Eismaschine geben. Wer keine Eismaschine hat, kann dieser Anleitung hier folgen.
Das fertige Eis aus der Eismaschine nehmen und den größten Teil der karamelisierten Haselnüsse und Marshmellows unter das Eis rühren. Einen Teil zurück halten und damit das Eis oben dekorieren.
Nährwerte vom Rocky-Road-Eis, berechnet mit den Add-Ons
Das Keks-Gewürz kann notfalls auch weggelassen werden oder ersetzt werden durch andere Lebkuchen- oder Keks-Gewürze, die von mir verwendete Sorte scheint nur noch schwer im Handel erhältlich zu sein.
Die Menge der karamelisierten Haselnüsse und Mini-Marshmellows ist eine Geschmacksfrage, die einen mögen mehr, die anderen weniger, daher erst mal einen Teil verwenden, kurz rühren und ggf. nachfüllen.
Gesund naschen? Warum nicht. CBD-Eis, also Eiscreme mit Cannabidiol, machts möglich. Wir sagen dir, wie du das kühle Naschwerk selbst herstellen kannst und worauf du bei CBD-Eis achten solltest.
Warum überhaupt Eiscreme mit CBD-Effekt?
Cannabidiol – kurz CBD – ist dieser Tage als „nicht-berauschender“ Wirkstoff aus Hanf in aller Munde.
Warum ist er dies? Weil er wertvolle Inhaltsstoffe besitzt und damit über ein ausgesprochen gesundheitsförderliches Potenzial verfügt.
So soll CBD: eine entzündungshemmende Wirkung haben, Schmerzen lindern, die Regenerationsfähigkeit fördern, Schlaf besser und tiefer machen, entspannend wirken bei Unruhe, Angstzuständen und Stress.
Nicht schlecht. Und all das durch die Einnahme einer kleinen, individuellen Menge eines unscheinbaren Öls. Oder aber – kulinarisch bedeutend interessanter – durch den Genuss der CBD-Eiscreme nach unserem Rezept!
Warum gerade Eis mit CBD? Weil CBD eine rein fettlösliche Verbindung ist und darum einen hohen Fettanteil benötigt, um sich am besten zu entfalten. Bei Eiscreme ist reichlich Fett naturgemäß dabei.
Nun kannst du Eis als leere Kalorien verzehren, ohne positiven Effekt. Oder eben mit gesundheitsförderlichem CBD. Wir finden, Letzteres ist doch die bessere Variante.
Du willst sofort noch mehr über CBD-Inhaltsstoffe und CBD-Effekte erfahren? Unsere Guides sagen dir alles, was du wissen musst!
Doch an dieser Stelle nun endlich auf zum Eis!
Unser unkompliziertes Beeren-Joghurt-Eis mit CBD
Zutaten für vier Portionen:
300 ml Joghurt, Vollfett
150 ml Schlagsahne
50 ml Agavendicksaft, Honig oder Ahornsirup
ein Esslöffel Vanilleextrakt
ein Esslöffel Zitronensaft
300 g frische Beeren nach Wahl (alternativ TK)
CBD-Öl nach individueller Dosis oder nach Geschmack
Zubereitung
Joghurt, Zitronensaft, Vanilleextrakt, CBD-Öl und Agavendicksaft (oder Honig oder Ahornsirup) in den Standmixer geben und zu einer homogenen Emulsion verquirlen.
Beeren säubern und gut abgetrocknet zur Joghurt-Mischung in den Mixeraufsatz geben. TK Beeren vorher auftauen und abtropfen lassen! Sie bringen sonst einfach zu viel Flüssigkeit in deine Mischung.
Alles nochmals kurz pürieren und dann in eine große Schüssel füllen.
Nun die Sahne mit dem Handmixer aufschlagen, bis sie eine gute Standfestigkeit besitzt. Anschließend vorsichtig mit dem Schneebesen unter die Joghurtmasse heben.
So vorhanden, kannst du die flüssige Eis-Mischung nun in die Eismaschine geben und die erledigt dann den Rest. In diesem Falle jetzt schon einmal guten Appetit.
Für Haushalte ohne Eismaschine geht der Prozess der Eisbereitung jetzt in die Phase rühren – kühlen – rühren – kühlen und so fort, bis deine Masse die gewünschte Konsistenz erreicht.
Du kannst dein Eis nach mehrmaligem Durchrühren über Nacht komplett gefrieren lassen. Dann ist es garantiert fest genug, um sich mit dem Eisportionierer zu Kugeln formen zu lassen.
Besser bei der Heim-Variante ohne Eismaschine ist unserer Meinung nach aber halbfest gefrorenes Eis. Vorteil dieser Eiskreation: Sie geht schnell, ist völlig natürlich und kommt gänzlich ohne Bindemittel und Zusatzstoffe aus.
Grundsätzlich gilt bei diesem Rezept, was jeder eh schon immer wusste – je mehr Fett in den Zutaten, umso leckerer das Resultat!
Tipps zur Dosierung des CBD-Öls für dein Eis
Du bist mit CBD bereits vertraut? Du kennst deine persönliche Dosis? Du willst alle vier Portionen ohnehin alleine essen? Dann gib deine individuelle Standarddosis in vierfacher Menge zur Eismischung dazu.
Du oder deine Mit-Schlecker sind mit CBD noch niemals in Kontakt gekommen? Dann füge nur die Minimalmenge hinzu. Dies wäre eine Viertel-Pipette eines niedrig dosierten Öls (5 oder 10 Prozent) pro Portion.
CBD-Öl? Wie schmeckt das eigentlich?
CBD hat ein leicht bitteres Aroma. Je höher die zugegebene Menge, umso kräftiger der Geschmack. Schon darum solltest du als Neuling mit kleinen Mengen starten.
Wenn der Geschmack dich stört, dann mach das Gleiche wie beim bitteren Kaffee: Füge Süße hinzu! Auch Minze kann helfen. Oder Kürbiskernöl oder oder oder.
Lass dich drauf ein, dann kommt die Kreativität von ganz allein!
Übrigens: CBD kann gegen zahlreiche Beschwerden helfen. Beispielsweise bei Angst und Schlafproblemen – wie eine Studie aus dem Jahr 2019 nahelegt.
Thema mit Variationen
Das obige Joghurt-Eis-Rezept kann ohne Fruchtanteile auch als Basisrezept für weitere Geschmacksnuancen angewendet werden. Mit Schokoladensplittern oder Kakao, mit Pistazienkernen oder anderen Nüssen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Besonders sinnvoll sind natürlich solche Ingredienzien, die deine Süßspeise am Ende noch gesünder machen.
Zutaten, die den Gesundheitseffekt noch zusätzlich verstärken können, sind beispielsweise:
Kokosmilch
Kokosmilch punktet dreifach, denn Sie ist gesund, fett und schmeckt. Für die Eis-Zubereitung nutzt du am besten nur die besonders fetthaltige Kokoscreme. Kokoscreme ist die feste, weiße Substanz, die sich nach längerem Stehen vom flüssigen Anteil der Kokosmilch trennt und oben absetzt. Um diesen Prozess zu beschleunigen, stelle deine Dose einfach über Nacht in den Kühlschrank.
Bananen
Bananen besitzen viele Ballaststoffe. Überdies sind reichlich Folsäure, Kalium, Magnesium und alle lebensnotwendigen Aminosäuren in der Gelbfrucht enthalten. Nicht zu vergessen: L‑Tryptophan, die Vorstufe zum Glückshormon Serotonin. Bananen bringen gesunde Süße in dein Eis und machen die Masse etwas cremiger und homogener.
Erdnussbutter
Erdnussbutter kommt mit Eiweiß, Kalium, Magnesium, Zink, Vitamin D und Ballaststoffen daher. L‑Tryptophan sorgt auch bei diesem Lebensmittel für ein gutes Gefühl. Noch vorteilhafter für die CBD-Eis-Zubereitung aber ist der hohe Fettanteil der Erdnussbutter!
Du hast ganz plötzlich Riesenlust auf selbst gemachtes Eis? Die Zutaten für deine eigene Kreation gibt es im Supermarkt. Gutes CBDfindest du bei uns!
Die Rhabarbersaison ist fast vorbei und ich komme erst jetzt mit diesem passenden Rezept um die Ecke? Ja, mit diesem Rezept habe ich lange gehadert und einige Schwierigkeiten gehabt. Erst mal scheine ich es nicht zu schaffen, die Rhabarberstangen bequem zu schälen, obwohl es in den unzähligen YouTube-Tutorials dazu immer so spielend einfach aussieht.
Danach bereitete mir die Bilanzierung einige Probleme, weil ich zwar in der Theorie ein ausbilanziertes Eis hinbekam, welcher in der Praxis aber besser schmeckte, wenn ich einige Parameter nicht beachte. Dazu mehr in den Anmerkungen unten.
Hier erst mal mein erstes Rhabarbereis mit einer frisch-sauren Note, mit dem ich zufrieden bin, was natürlich nicht heißen soll, dass hier in den nächsten Saisons keine Verbesserungen kommen könnten.
Den frischen Rhabarber waschen, schälen und in ca. 1cm dicke Scheiben schneiden
Den Rhabarber in einem Topf zusammen mit dem Zucker und Traubenzucker und dem Johannisbeersaft verrühren und leicht köcheln lassen, bis der Rhabarber weich geworden ist.
In der Zwischenzeit das Eis-Bindemittel mit dem Salz und Glukosepulver verrühren.
Den Rhabarber vom Herd nehmen und mit einem Mixer pürieren.
Die Sahne hinzugeben und noch mal pürieren.
Das Glukosepulver mit dem Bindemittel und Salz hinzugeben und sehr gut pürieren.
Zum Schluss die Milch einrühren und auf Kühlschranktemperatur abkühlen lassen.
Statt Johannisbeersaft kann auch anderer Saft wie z.B. Apfelsaft genutzt werden, dann ist die Farbe vom Eis jedoch eher fade, während der Johannisbeersaft für einen schönen Rosa-Ton (siehe Foto) sorgt, der wie ich finde, besser zum Rhabarbereis passt.
Rhabarber ist ein Naturprodukt und damit schwanken dessen Werte je nach Wetter, Anbau und Sort etc. Laut der Webseite Naehrwertrechner.de würden 450g Rhabarber über 93% Wasser enthalten. Entweder war meiner schon ausgetrocknet oder da passt irgendwas nicht. Gefühlt hatte ich auch den Eindruck, dass die Fasern im Rhabarber zum Quellen beitrugen und wie eine Art Bindemittel agieren. Das führte dazu, dass ich die Eisbilanzierung etwas anpassen musste. In der Tabelle oben wird sichtbar, dass offiziell zu viel Wasser und zu wenig (Milch-)Trockenmasse enthalten sei. Wer es testen will: Durch die Zugabe von 55g Magermilchpulver wäre das Rezept theoretisch ausgeglichen, schmeckt dann aber deutlich „sandiger“ und weniger gut. Mag aber auch am verwendeten Rhabarber liegen, vielleicht habe ich keinen ganz frischen kaufen können.
Die Nährwerte für das Rhabarbereis, bilanziert mit eisapp24.de
Vor zwei Jahren hatte die Corona-Pandemie dem Ereignis etwas die Stimmung verhagelt, aber diesmal klappt hoffentlich alles: Vom 5. bis 11. Mai 2022 soll in Berlin die „Ice Cream Week“ in voller Pracht stattfinden.
In 37 Berliner Eisdielen gibt es jeweils eine spezielle Eissorte für diesen Anlass, welche für nur einen Euro verkauft wird. Organisiert wird die Veranstaltung von dem Magazin „True Italian“ und einer Eiscreme-Consulting-Firma.
Die Besucher der Eisdielen können zusätzlich zum Eisgenuss auch an zwei Wettbewerben teilnehmen.
Da gibt es einmal den Sticker-Wettbewerb. Wer will, kann in der Eisdiele nach einem Sticker fragen und diesen auf eine der Stadtkarten kleben, wo die teilnehmenden Eisdielen verzeichnet sind. Wer mindestens fünf verschiedene Sticker sammelt, kann bis zum 15. Mai 2022 ein Foto der Landkarte per Email an trueitaliancontest@gmail.com, um an einer Verlosung von 50 Euro für die Lieblingseisdiele der teilnehmenden Eisdielen teilzunehmen. Die Verlosung erfolgt auf den Social-Media-Kanälen von True Italian am Montag, den 18. Mai um 18 Uhr.
Außerdem gibt es einen Fotowettbewerb auf Instagram. Wer eine der teilnehmenden Eisdielen besucht hat, kann ein möglichst originelles Foto von sich mit dem Eis machen, das bei Instagram hochladen mit dem Hashtag #berlinicecreamweek und True Italien markieren unter @trueitalianfood bis zum 15. Mai um 23 Uhr. Als Preis winkt hier ein Aufenthalt für zwei Personen in Rom oder Mailand. Mehr Details hier.
Berlin Ice Cream Week, der Instagram-Fotowettbewerb
Der Online-Wettbewerb ist ein Instagram-Foto-Contest. Wenn Sie eine der teilnehmenden Eisdielen besuchen, machen Sie ein Foto von dem Eis und von Ihnen selbst mit dem Eis und versuchen Sie dabei original und kreativ zu sein. Posten Sie dann das Foto auf Ihrem Instagram-Account bis zum 15. Mai um 23 Uhr, taggen Sie @trueitalianfood und schreiben Sie den Hashtag #berlinicecreamweek. Was Sie gewinnen können ist ein Aufenthalt für zwei Personen in Rom oder Mailand. Weitere Informationen zum Contest finden Sie bald auf unseren Social-Media-Kanälen.
Wollt ihr euch schon mal den Mund wässrig lesen? Hier ist die Auflistung der teilnehmenden Eisdielen und deren Event-Sorte:
Teilnehmende Eisdiele mit Adressen und angebotenen Eissorten
Die Sorten mit dem Frucht-Symbol dahinter sind vegan
MITTE
Cuore di vetro Max-Beer-Str. 33, 10119 Berlin Bauhaus (Schokolade mit salziger Karamellsoße)
Lekkamokka Eismanufaktur Rosenthaler Str. 62, 10119 Berlin Dunkle Schokolade und scharfem Habanero (nicht scharfe Option verfügbar)
Katchi Ice Cream Orianenburger Str. 89, 10178 Berlin Unicorn Breakdown (fruchtiges Fusion-Eis mit knusprigen Bonbons)
La Focacceria Fehrbelliner Str. 24, 10119 Berlin Schoko Bretzel
Süsse Sünde Weinbergsweg 21, 10119 Berlin Erdbeersahne mit Vanillecookiedough (Biomilcheis)
PRENZLAUERBERG&PANKOW
Alfi’s Eis Heynstraße 33, 13187 Berlin Schwarzer Sesam mit Sesam-Krokant
Duo Sicilian Ice Cream Käthe-Niederkirchner-Str. 24, 10407 Berlin Pistazienpesto
Giomecca Erich-Weinert-Str. 3, 10439 Berlin Sauerkirschen, Kaffee und Brownies
Gianni Eis Rykestr. 26, 10405 Berlin Himbeere mit Ingwer
KAROW
Il Buon Gelato Marcon Achillesstraße 46, 13125 Berlin Buttereis mit Heidelbeermarmelade und hausgemachtem Brot
FRIEDRICHSHAIN&LICHTENBERG
Caramello Wühlischstraße 31, 10245 Berlin Schokolade mit gesalzenen Mandeln
Chipi Chipi Bombón Warschauer Str. 12, 10243 Berlin Dulce de leche
Cuore di Vetro Simon-Dach-Str.40, 10245 Berlin Black Celebration (Milchschokolade mit weißem Schokoladenüberzug und aromatischer Note aus Jamaika-Rum)
Gelato Milchstraße Möllendorff Straße 45, 10367 Berlin Venere (Lavendel mit weißer Schokolade)
Green Scoop Boxhagener Str. 71, 10245 Berlin Salzige Erdnussbutter
Natur Eis Gärtnerstr. 2, 10245 Berlin Erdnuss-Schokolade-Karamell
Spoonfull Berlin Gärtnerstr. 33A, 10245 Berlin Kokonuss mit Lakritz-Swirl
Süsse Sünde Niederbarnimstr. 21, 10247 Berlin Grüner Smoothie
KREUZBERG
Agiori Eis Großbeerenstr. 10, 10963 Berlin Zabaione (Eierlikör) mit Marsala, Pistazien und gehobelten Mandeln
Duo Sicilian Ice Cream Skalitzer Str. 82, 10997 Berlin Büffelmilcheis mit Focaccia-Stücken und Pistazien-Pesto-Topping
Chunks by KoRo Körtestr. 5, 10967 Berlin Nutty Crunchy Jelly (Erdnussbutter-Eis, knusprige Erdnussbutter-Kakaonib-Cups & Erdbeermarmelade)
Lecko Mio Gelateria Graefestr. 80, 10967 Berlin Pistazien-Himmbeeren
Spoonfull Berlin Graefestr. 7, 10967 Berlin Kokos-Tamarinde
Tanne B Marheineke Platz 15, 10961 Berlin Matcha-Tee
Tanne B Eis Berlin Eisenbahnstr. 48, 10997 Berlin / Ecke Lausitzer Platz Banana brownie fudge
Zagara Köpenicker Straße 4, 10997 Berlin Bitter Pink (Pink Grapefruit mit Enzian‑, Chinarinde- und Rhabarber-Infusion)
NEUKÖLLN
Gelateria Mos Eisley Herrfurthpl. 6, 12049 Berlin Banane-Schoko-Karamell
Summertime Weserstr. 45, 12045 Berlin Maracuja-Vanille-Sorbet mit einem Topping aus weisser Schokolade
CHARLOTTENBURG -–WILMERSDORF
Gimme Gelato Wundtstr. 15, 14059 Berlin Bayerische Haselnuss
Katchi Ice Cream Grolmanstr. 14a, 10623 Berlin Umami mit schwarzem Sesam und gebratenen Reischips
SCHÖNEBERG&FRIEDENAU
KiezEis Winterfeldtstr. 46, 10781 Berlin Haselnuss Stracciatella
Berlin Homemade Icecream Elßholzstr. 10, 10781 Berlin Sesam & Orange
Eisfreunde Lauterstraße 17, 12159 Berlin Zitrone-Basilikum
Gelateria Eiscafè Marino Badensche Str. 55, 10825 Berlin Cassata siciliana (Ricotta mit kandierten Früchten)
Gimme Gelato Luckenwalder Str. 6b, 10963 Berlin White Coffee (hausgemachter Aufguss mit Kaffeebohnen)
LICHTERFELDE&ZEHLENDORF
Artigiani, das natürliche Eis Unter den Eichen 94b, 12205 Berlin Oh Maria! (Aufguss aus CBD-Marihuana mit Topping aus karamellisierten Kakaobohnen. Alternative für Kinder: Crema Artigiani, Mascarpone-Crème und Zitrusschale mit weißer Schokolade und knusprigen Mandeln)
Artigiani Matterhornstr. 54, 14129 Berlin Safrancreme mit Amarettopulver
Kürzlich habe ich erklärt, warum Online-Bewertungen von Eisdielen leider wenig hilfreich sind, um zu entscheiden, ob eine Eisdiele gutes Eis anbietet. Jetzt erwachen langsam wieder die Eisdielen aus ihrem Winterschlaf und es wird Zeit, das Thema neu anzugehen.
Heute will ich einige Kriterien aufzählen, anhand derer ich schon vor dem Testen der ersten Eissorte entscheide, ob ich bei dieser Eisdiele überhaupt ein Eis essen will oder lieber nicht.
Eistheke bei der Gelatissimo-Eismesse in Stuttgart
Auswahl und Anzahl
Ein wichtiges Kriterium ist die Anzahl und Auswahl der angebotenen Sorten. Wer ausschließlich „Klassiker“ wie Vanille, Schokolade, Erdbeere, Haselnuss, Zitrone, Joghurt, Stracciatella und Sahne-Kirsch anbietet, ohne auch nur 2–3 ausgefallenere Sorten im Sortiment zu haben, wird kein gutes Eis machen. Klingt komisch, ist aber so. Ich habe noch nie eine überzeugende Eisdiele gesehen, die nur „normale“ Sorten anbietet. Vermutlich spielt da der Stolz der Eismacher eine Rolle, zu zeigen, was er oder sie kann.
Auch die Anzahl der Sorten spielt eine Rolle. Wenn ein klitzekleines Eiscafé 24 Sorten oder sogar mehr anbietet, ist das verdächtig, denn die Sorten müssen auch alle frisch hergestellt werden. Bei der Menge geht das dann in der Regel nur mit Halbfertigprodukten, Pulvermischungen und so weiter. Wenn andererseits ein großes Café nur 5–6 Sorten anbietet, bedeutet das, dass deren Fokus nicht auf der Eisherstellung liegt und vielleicht nur einige fertig gefüllte Gastronorm-Behälter eingekauft werden, schlimmstenfalls bei Mövenpick/Froneri von Nestlé.
Farbe
Die Farbe der Eissorten kann einiges verraten. Sehr kräftige knallige Farben deuten oft auf Farbstoffe hin. Ist das Pfefferminzeis knallig türkis oder das Pistazieneis dunkelgrün, ist das verdächtig. Allein bei Sorbets sind kräftigere Farben leichter zu erzielen.
Pistazieneis kann verschiedene Farben annehmen, aber je knalliger, desto verdächtiger
Preis
Der Preis ist wie so oft relativ. Es gibt einige gute Eisdielen, die Eis ziemlich günstig anbieten, weil sie in der Provinz liegen und teure schlechte Eisdielen, die von der guten Lage an einer touristischen Attraktion profitieren. Wenn man das mit einbezieht: Gutes Eis ist meist etwas teurer.
Eine Eiskugel für 1,40 bis 1,80 Euro ist da normal (wobei sich jetzt die Franzosen nachdenklich am Kopf kratzen, warum ich das als teuer bezeichne). Auch wenn in einer Eisdiele einige Sorten wie Pistazie oder Champagner wegen teurerer Zutaten mehr kosten, ist das ein Pluspunkt für die Eisdiele. Andersrum ist das jedoch kein Ausschlusskriterium, weil andere Eisdielen diese höheren Rohstoffkosten einfach auf alle Eissorten umlegen.
Ratet mal, welche Firma bei diesen Eissorten wohl die Eisbasen geliefert hat?
Sind die Eissorten sehr hoch aufgetürmt, ist das verdächtig, weil die Kühlung oben nicht mehr gewährleistet werden kann.
Mir ist bewusst, dass jedes der genannten Kriterien alleine genommen wenige Aussagekraft hat, weil ich auch Gegenbeispiele kenne. Aber je mehr der positiven oder negativen Kriterien zusammenkommen, desto sicherer bin ich mir über die Qualität einer Eisdiele.
Jemand hatte mir mal entgegnet, dass Geschmack doch subjektiv sei und ich deswegen nicht behaupten könne, ob eine Eisdiele gut sei oder nicht. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber über handwerkliches Geschick schon. Ich weiß, wie einfach es ist, mit der Kombination aus 2–3 Halbfertigpulvern und „Geschmackspasten“ Eiscreme zu erzeugen. Das mag schmecken, enthält dann aber auch unnötige Zusatzstoffe und verhindert, dass der Eismacher originelle Sorten anbieten kann, wenn er nicht versteht, warum diese Halbfertigpulver leckeres Eis erzeugen.
Wonach geht ihr, wenn ihr auf der Suche nach einer richtig guten Eisdiele seid?
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