Eiscreme-Trends, Neuheiten und mehr auf der Gelatissimo 2020

Wie 2018 und 2016 auch war ich für euch auf der Eis-Messe Gelatis­si­mo unter­wegs, um zu schauen, welche Neuigkeit­en es in der Eis­creme-Welt gibt.

Eine Verän­derung gab es, die sehr augen­fäl­lig und meines Eracht­ens längst über­fäl­lig war: Umwelt­fre­undlichere Ver­pack­un­gen und Eislöffel!

Die verschiedenen Stufen von nachhaltigen Eis-Verpackungen

Es gab etliche Anbi­eter, die sich nach­haltigere Eis­bech­er, Besteck und Umver­pack­un­gen auf die Fah­nen geschrieben haben. Diese Nach­haltigkeit gibt es in ver­schiede­nen Stufen.

So gibt es Anbi­eter wie die MPM Group, welche bei Ver­pack­un­gen wie „Gree­ny“ auf Bio-Kun­st­stoffe wie PLA oder CPLA set­zen, die aus Pflanzen­stärke gewon­nen wer­den. Trotz­dem wer­den dafür Lebens­mit­tel und sehr viel Wass­er gebraucht und der natür­liche Zer­set­zung­prozess dauert weit­er­hin sehr lange.

Marken wie Biocup wer­ben mit 100% biol­o­gisch abbaubaren und kom­postier­baren Mate­ri­alien. Die spanis­che Fir­ma Copy Valls geht noch einen Schritt weit­er und erset­zt bei ihren neuen „CopyBio“-Bechern aus Pappe (aus nach­haltiger Forstwirtschaft) innen auf die PLA-Kun­st­stoff­schicht und ver­wen­det stattdessen eine wasser­basierte Schicht. Auch die Pro­duk­tion soll CO2-neu­tral ablaufen. Neben Eis­bech­ern bietet Copy Valls auch Eis­löf­fel aus Pappe an. Anbi­eter wie medac verzicht­en bei ihrem biol­o­gisch abbaubaren „E‑Cup“ ein­fach auf die Schicht.

Pro­duk­tauswahl von Copy Valls mit Papp­bech­ern und Löffeln

Die Fir­ma Amrein hinge­gen set­zt bei ihrer Pro­duk­tlin­ie „naturesse“ auf Palm­blät­ter und Zuck­er­rohr als nachwach­sende Rohstoffe für Ein­weggeschirr und ‑besteck.

Andere Fir­men haben natür­lich wie seit vie­len Jahren üblich auch ess­bare Bech­er und Waf­feln im Ange­bot. Neu hinge­gen waren mehrere Anbi­eter, welche die Ein­weglöf­fel aus Plas­tik eben­falls mit ess­baren Löf­feln erset­zen wollen. So gibt es die deutsche Fir­ma Kulero, die veg­ane ess­bare Löf­fel in neun ver­schiede­nen Geschmack­srich­tun­gen anbi­etet. Aus Stuttgart kommt die Fir­ma Spoon­tain­able, welche nach­haltige veg­ane ess­bare Löf­fel her­stellt, welche aus den Rest­stof­fen der Lebens­mit­telin­dus­trie gewon­nen werden.

Ess­bare Eis­löf­fel der Fir­ma Kulero

Schokolade ist nicht gleich Schokolade

Wie ich schon vor eini­gen Wochen von der ISM berichtet habe, ist „Sin­gle Ori­gin“-Schoko­lade ein aktueller Trend, der sich auch bis zu den Anbi­etern von Eis-Basen rumge­sprochen hat. So hat zum Beispiel Leagel drei „Sin­gle Origin“-Eispulver mit Kakao aus Ghana, Ecuador und San­to Domin­go im Ange­bot. Irca bietet mit der Pro­duk­tlin­ie „Min­uet­to“ ver­schiedene Sin­gle-Ori­gin-Schoko­laden­tropfen für Eis­creme oder Back­waren an.

Wer den Kakao selb­st ver­ar­beit­en will, bekommt bei Eka Cacao eine vielfältige Auswahl. Die Schoko­laden­spezial­is­ten von Calle­baut stell­ten rosa Schoko­lade aus der Ruby-Kakaobohne vor, ohne Zusatz von Farb­stof­fen oder Fruchtaromen. Wie diese Ruby-Bohnen genau ver­ar­beit­et wer­den, um die rosa Farbe zu erhal­ten, ist lei­der ein Betriebsgeheimnis.

Das Pesto-Geheimnis

Bei den Eis-Sorten selb­st gab es kaum Über­raschun­gen. Die „schwarze Phase“ hat wieder abgenom­men, neu hinge­gen war dafür das „Pesto“, was meist als „Pis­tazien­pesto“, manch­mal aber auch als „Erd­nusspesto“ daher kam. Was der Unter­schied zu Pis­tazieneis oder Erd­nus­seis war, kon­nten mir die meis­ten Anbi­eter nicht erk­lären, nur eine Dame meinte endlich, deren „Pistazienpesto“-Eis würde sich von ihrem Pis­tazieneis dadurch unter­schei­den, dass beim Pesto die Pis­tazien gröber gemahlen wer­den und keine Farb­stoffe ver­wen­det werden.

Eben­falls häu­figer als bei der let­zten Messe anzutr­e­f­fen war die Kom­bi­na­tion von ein­er Eis­sorte, über die eine süße Cremeschicht gelegt wurde, wie hier gut im Foto zu sehen:

Cremi­no-Eis mit Quel­la von MEC3

Food-Trends im Eis

Die vielfälti­gen Ernährungstrends bilden sich auch im Eis-Ange­bot ab. So präsen­tiert die ital­ienis­che Fir­ma Essen­za in Zusam­me­nar­beit mit der Uni­ver­sität Par­ma einige span­nende Neuheit­en, zum Beispiel den Sirup LESSen­za aus Pflanzen­fasern, der zwar zuck­er­frei ist, aber als Süßung­mit­tel, Gefrier­punk­t­senker und Tex­turverbesser­er fungiert. Da er auch frei von Zusatzstof­fen und Emul­ga­toren ist, kann er als „Clean Label“-Pro­dukt beze­ich­net wer­den. Eine weit­ere „Clean Label“-Produktlinie sind die „Mut­ter Natur“ (Madre Natu­ra) Eis-Basen der Fir­ma Ice Natu­ra.

Für die Fit­ness-Fans bietet Leagel mit „POWER“ Eis­pul­ver in vier Geschmack­srich­tun­gen mit einem dreimal höheren Pro­teinge­halt und weniger Fett als herkömm­lich­es Eis.

100% Natür­lichkeit schreibt sich die Char­lotte Eis­man­u­fak­tur aus dem Saar­land auf die Fah­nen, deren Eis natür­lich eben­falls dekla­ra­tions­frei ist.

Pro­bi­o­tisch ist hinge­gen das neue Joghurteis Viv­io der Fir­ma galatea, welch­es bess­er für die Darm­flo­ra sein soll.

Cook­ie-Dough-Eis gab es in ver­schiede­nen Variationen.

Gefühlt sind mir nur wenig veg­ane Neuheit­en begeg­net, zum Beispiel die veg­a­nen Eis­pul­ver von Arti­co. Auch von Ice&Co gibt es veg­ane Eis­pul­ver und Bio-Eis­pul­ver, lei­der nicht im gle­ichen Pro­dukt. Aus Öster­re­ich kommt die Fir­ma Wurth, welche eben­falls einige veg­ane Eis­pul­ver im Ange­bot hat und einige neue Eis­basen ohne Zuck­erzusatz. Kom­plett bio sind die Pro­duk­te der neuen deutschen Fir­ma 32 Fahren­heit.

Den „Vanille-Kavier“ von Eurovanille gibt es nun auch in Bio-Qualität.

Nach­haltigkeit macht auch für den Eis­maschi­nen nicht halt:
Gas­tro-Eis-Tec stellte die Bra­vo Trit­ti­co Bio vor, eine Eis­mas­chine, die „biol­o­gisch kor­rekt“ als eine der weni­gen Eis­maschi­nen über­haupt Rohmilch direkt ver­ar­beit­en kann, indem diese in der Mas­chine selb­st nach EU-Richtlin­ien pas­teurisiert wird und diese Dat­en auch dig­i­tal für Lebens­mit­telkon­trollen erfasst.

Von Nemox gibt es die Eis­maschi­nen NXT‑1 und Gela­to Chef 2200 für den Haus­ge­brauch nun auch als „Green Edi­tion“, bei denen die bish­er üblichen HFC-Käl­temit­tel wie R134a durch GWP-Käl­temit­tel wie R290 erset­zt wer­den. Damit sollen pro Mas­chine ca. 90 kg Treib­haus­gas (CO2-Äquiv­a­lent) ges­part werden.

…und sonst noch so

Mehr als Mala­ga“ sollen die kali­for­nischen Rosi­nen von „Cal­i­for­nia Raisins“ kön­nen, die extra lange getrock­net wer­den und durch die Son­nen­hitze einen Karamellgeschmack entwickeln.

Fac­cio Buono stellt mit „Fac­cioGius­to“ ein intel­li­gen­ten Eiswaf­fel­hal­ter vor, der misst, wie schw­er die servierten Kugeln sind, um den Umsatz bess­er kalkulieren zu können.

Ein­horn-Eis von Rubicone

Ach ja, „Ein­horn-Eis“ ist das neue „Schlumpfeis“…

2 Kommentare… füg einen hinzu
  • Hallo, mir ist ein kleiner Fehler aufgefallen... Die Cremino sind mit Quella (verschiedenste Sorten und schon lange auf dem Markt, es gibt nur jährlich neue Sorten) gemacht und die Firma dahinter ist MEC3, Sitz in Italien. Gehört zu den drei grössten Eisprodukteherstellen...
    Die Fachmesse in Stuttgart findet alle zwei Jahre statt und erfreut sich immer grösserer Beliebtheit bei den Eismachern für den deutschen Markt. Lg Angela

    Antworte
    • Danke, ist korrigiert

      Antworte

Hinterlasse einen Kommentar

Close