Aktuell findet Anfang Oktober 2019 die weltweit führende Ernährungsmesse ANUGA zum 100. Mal in Köln statt. Ich war für euch vor Ort, um mir die neusten Produkte anzuschauen, die im Bereich Eiscreme interessant sind.
Die meisten Produkte, die ich vorstelle, sind verpackte Eiscreme-Produkte für den Endverbrauch, aber im zweiten Teil stelle ich auch einige Zutaten vor, die als Inspiration für die eigenen Eisrezepte dienen können.
Bevor wir uns den konkreten Firmen widmen, ein Überblick über die groben Trends: Der „frei von“-Trend, ich schon letztes Jahr bei der Gelatissimo beobachten konnte, findet nun auch seinen Weg in die abgepackten Eissorten: Viele neue vegane Sorten, sehr viel Eis zuckerfrei, zuckerreduziert, ohne Zuckerzusatz, laktosefrei, fettfrei, bio und so weiter. Auch weniger Kalorien spielen eine große Rolle, es gab einige Eispackungen, bei denen die (geringe) Kalorienzahl die größte Information, noch vor Hersteller und Geschmacksrichtung war.

Als Gegenbewegung zu dieser Reduktion gibt es etliche neue Eis-Kreationen, die sehr opulent ganze Desserts kombinieren: Eis mit viel Karamellsauce, Kuchenteig, Keksstückchen, Streuseln und so weiter, optisch aufwändig für das Familiendessert an Feiertagen herausgeputzt.

Etwas seltsam finde ich, dass viele Eis-Hersteller neuerdings damit werben, dass ihre Eiscreme frei von Gentechnik sei. Das ist zwar erst mal positiv, wirft bei mir aber die Frage auf, ob das bisher nicht der Fall war? Oder ist das nur so ein Marketing-Trick wie beim „veganen Wasser“, wo eine Selbstverständlichkeit überbetont wird.

Doch schauen wir uns mal an, was es Neues gibt:
Einige spannende Produkte hat die relativ junge Eisfirma DADU aus Litauen vorgestellt: So gibt es die beiden Eissorten Wilde Minze und Schwarze Johannisbeere als Drückeis mit Birkenwasser, jeweils bio. Auch das klassische russische „Plombir“-Eis haben sie als Bio-Variante. Weiterhin gibt es Joghurt-Stieleis in zwei Geschmacksrichtungen mit den probiotischen Bifidobakterien BB-12, welche die Darmgesundheit unterstützen sollen. Als „Instagram-Linie“ vermarkten sie ihr farbiges Eis in drei Sorten, ein schwarzes Eis in schwarzer Waffel, ein mit Algen blau gefärbtes Eis in schwarzer Waffel und ein mit Lindenblüten grün gefärbtes Eis in grüner Waffel, welches bei Instagram durch die ungewöhnlichen Farben für Hingucker sorgen soll.

Seit 1991 gibt es die slowenische Firma Incom, welche in kurzer Zeit eine beachtliche Anzahl an White-Label-Lösungen auf den Markt gebracht hat. Über 45 Firmen beliefert die Firma. Verstärkt wird nun auf ihre Eigenmarke Leone gesetzt. Da gibt es neu die „Al!ve Mini Meal“, Eis am Stiel, welches mit wenig Kalorien und „Super Foods“ gesünder und eine Alternative zum Frühstück sein soll, zum Beispiel die Sorte „Cannabis & Banana“ mit Hanfsamen und Hanfprotein. Die Reihe „Al!ve Protein“ setzt auf mehr Protein und weniger Fett und Zucker, wahlweise als Stieleis oder geschichtete Becher.
Die Serie „Selfie Sticks“ liefert Eis am Stiel mit Motiven wie Lippen, Sonnenbrillen, Zungen oder Schnurbärten, die fotogen für Instagram vor das Gesicht gehalten werden können.
Auch die Eis, wo in der Eisdiele dieses kunstvoll in Form einer Rose in die Eiswaffel schichtet, haben sie als abgepacktes „Rose Cone“ im Programm.

Aus Dubai kommt die Firma „Camelicious“, welche etliche Produkte aus Kamelmilch anbietet, darunter auch Eiscreme mit Kamelmilch, unter anderem die Sorten Safran, Zimt und Kardamon.

Die deutsche Firma Followfood, die stark auf Nachhaltigkeit und Bio-Lebensmittel setzt, stellt drei neue Sorbets aus Frucht und Gemüse vor: Karotte & Orange, Rote Beete & Himbeere, Kürbis & Orange. Jeweils mit 66–70% Gemüse/Frucht-Anteil, wenig Zucker, vegan und Demeter-zertifiziert.

Ihr kennt sicher diese Kipp-Joghurts von müller, wo man sich die Fruchtmischung selbst in den Joghurt rühren kann? Ähnliches gibt es mit „Il Gelato“ nun auch von der italienischen Firma Tonitto. Das sind Eispackungen mit Joghurteis, wo das Frucht-Variegato oben als weitere Schicht serviert wird.

Aus Equador kommt die Firma Greengarden, welche leckere Sorbets aus heimischen Früchten anbietet, zum Beispiel Passionsfrucht, Blaubeere, Limone, Mango und – sonst fast nirgends zu bekommen – Stachelannone.

Die kleine Eisfirma E.Pyrga aus Zypern stellt ihr „20/20 Fitness“-Eis vor, welches wenig Fett und Zucker, dafür viel Milchprotein enthält. Außerdem hat sie die seltene Sorte „Chios Mastic“ im Programm, welche als geschmacksgebende Zutaten das Gummiharz der Mastixsträucher der griechischen Insel Chios enthält. Ein weiteres Fitnesseis mit 10–20% Protein je nach Sorte namens „FitFuel“ kommt von der irischen Firma Coolhull Farm.
Die Eisfabrik „De Jong‚s IJs“ in den Niederlanden, welche u.a. für FrozenDutch produziert, haben ein kurzes Video über „einen Tag in der Eiscreme-Fabrik“ gedreht, wo sie zeigen, wie sie ihr Eis herstellen:
Im zweiten Teil geht es hier weiter, da stelle ich euch dann die spannenden Zutaten sowie Eis für Hunde, gefrorene Energy Drinks und Eiscreme-Donuts vor.
Mich interessiert wie ich mir mein Eismaschine selbst ein gutes Eis machen kann. Ich möchte kein von irgend eine Eis mehr kaufen! danke
@Monique: Dann schau dir mal den zweiten Teil des Berichts an, der heute veröffentlicht wird, da findest Du auch paar Inspirationen für spannende neue Zutaten.