Der verrückte Eismacher ist einigen Leserinnen und Lesern vielleicht schon als Eisdiele in München bekannt, welche ich hier rezensiert habe. Nun hat der Eismacher wie schon vor ihm die Hamburger Eisdiele „Luicella’s Ice Cream“ verschiedene Eispulver namens „Wunderhut“* auf den Markt gebracht, um Leuten die häusliche Eisherstellung zu erleichtern.

Aktuell gibt es fünf Sorten im Shop: Eismischung für Milcheis, Fruchteis, Joghurteis, Schokoladeneis und für Eis mit Alkohol. Enthalten sind je nach Sorte 170 bzw. 175g Eispulver bei einem Preis von 6,90 Euro. Ein 5er-Pack mit je einer Sorte ist etwas günstiger.
Die Verpackung ist ungewöhnlich und aus meiner Sicht ein großer Kritikpunkt. Beim Verrückten Eismacher lehnt sich alles an „Alice im Wunderland“ an, sein Name z.B. vom verrückten Hutmacher und deshalb soll die Verpackung, wie im Bild oben zu sehen, gemäß der „Corporate Identity“ einen Hut nachahmen.

Dieser ist aus Metall und lässt sich an der „Hutkrempe“ öffnen. Drumherum ist noch viel Plastik mit den Nährwertangaben. der Zutatenliste und einigen anderen Infos. Innen gibt es noch ein kleines Faltblatt, welches auf der einen Seite noch mal erwähnt, mit welchen Flüssigkeiten welches Eispulver gemischt werden soll und auf der Rückseite ist kurz die Zubereitung erklärt. Die Pulver selbst ist noch mal in Plastik verpackt.
Damit ist das ziemlich viel Verpackungsmüll für 170g Gramm Pulver. Ich dachte erst, ich könnte die Metalldose vielleicht anderweitig für Kleinkram verwenden, was aber unpraktisch ist aufgrund der breiten Hutkrempe. Da diese oben sein müsste, damit beim Öffnen nicht alles rausfällt, wäre auch der Aufdruck kopfüber, der zumal neutraler hätte gestaltet sein können, um die Dose ansehnlicher zu machen.

Die 170g Pulver ergeben zusammen mit der Flüssigkeit je nach Sorte ca. 500g (Schokoladeneis) bis 650g (Milcheis) Eismasse. Das finde ich bei einem Preis von knapp 7 Euro pro Eismischung teuer, auch im Vergleich zu anderen Eismischungen. Diese Menge ist für meine Eismaschine aber eh unter der Mindestfüllmenge und ich muss zwei Eismischungen verwenden, um ein Mal Eis machen zu können.
Die Zubereitung ist denkbar einfach: Je nach Sorte werden z.B. beim Milcheis für ein „Fior di Latte“-Eis 300g Vollmilch sowie 183g Sahne zum Pulver gegeben, gut durchgemixt und ab in die Eismaschine. Beim Fruchteis sollen 414g frisch gepresster Orangensaft sowie 58g Wasser hinzugeben werden, um ein Orangen-Fruchteis zu erhalten.
Wer jedoch keine Eismaschine hat, sollte den Aufwand nicht unterschätzen, die Eismasse während der Gefrierens alle 30 Minuten für ca. acht Stunden umrühren zu müssen. Und selbst dann wird die Konsistenz nicht so cremig werden wie bei der Zubereitung in einer Eismaschine.
Theoretisch können die Pulver als Basis für viele „verrrückte“ Eissorten genutzt werden, aber leider ist das dazugehörige Rezeptbuch, was im Shop gelistet ist und Vorschläge machen soll, seit über einem Jahr „vergriffen“.
Diese Eispulver können ja, wie hier im Blog beschrieben, ganz unterschiedliche Zutaten enthalten. Beim Verrückten Eismacher besteht die Eismischung für Milcheis z.B. fast zur Hälfte aus Rohrzucker, gefolgt von Magermilchpulver, Glukosepulver, Pflanzenfasern und Maltodextrin, sowie Verdickungsmittel wie Johannisbrotkernmehl, Xanthan, Guarkernmehl und etwas Salz.
Solche Mischungen kann man wie hier erklärt auch selbst machen, das erfordert bei ca. 9–12 Zutaten pro Eismischung aber natürlich Geduld und genügend Rohstoffe, die dann entsprechend auch verbraucht werden müssen. Wer also selten Eis macht, spart sich mit den Fertigpulvern Zeit und Zutaten.
Ein weiterer Wermutstropfen war bei mir die Haltbarkeit: Eine Lieferung, welche ich am 25.8.2019 bestellt habe, kam am 29.8.2019 bei mir an und die Eismischungen hatten als Mindesthaltbarkeitsdatum den 31.10.2019, also ca. zwei Monate. Das finde ich für ein Convenience-Produkt deutlich zu kurz, zumal die trockenen Zutaten eigentlich länger haltbar sein sollten.
Fazit: Mit einer (kleinen) Eismaschine funktionieren die Mischungen wunderbar, schmecken und sparen Zeit, sind aber verhältnismäßig teuer und verursachen unnötig viel Verpackungsmüll. Wer es ausprobieren will, kann die Wunderhut-Sorten hier bei Amazon.de* kaufen.
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