Die Eismesse Gelatissimo 2018 im Rückblick: Neuheiten und Trends

Es war wie­der soweit: Die größ­te Eis­mes­se Deutsch­lands, die „Gela­tis­si­mo“ öff­ne­te letz­tes Wochen­en­de in Stutt­gart die Pfor­ten (zusam­men mit der INTERGASTRA). Erich und ich haben wie letz­tes Mal tage­lang inten­siv nach den neus­ten Pro­duk­ten, Trends und Kurio­si­tä­ten Aus­schau gehal­ten, damit ihr eis­tech­nisch am Puls der Zeit bleibt.

Vor­her ein Wort in eige­ner Sache: Letz­tes Mal gab es Jour­na­lis­ten, die mein­ten, wir wür­den es nicht mer­ken, wenn sie sich den Recher­che­auf­wand vor Ort spa­ren, und ein­fach die Infor­ma­tio­nen aus unse­rem Blog­ar­ti­kel für ihre „Das sind die neus­ten Eis-Trends“-Artikel zusam­men­fas­sen wür­den. An die­je­ni­gen unser Hin­weis: Natür­lich mer­ken wir das. Des­halb uns bit­te vor­her kon­tak­tie­ren für ein Inter­view oder bei Infor­ma­ti­ons­über­nah­me unse­re Web­sei­te als Quel­le nen­nen. Das gebie­tet die jour­na­lis­ti­sche Sorg­falts­pflicht.

Kom­men wir nun zum span­nen­den Teil.

Erich und ich konn­ten drei gro­ße Eis­trends auf der Mes­se erken­nen:

1. Schwarzes Eis

Auf­fäl­lig war, dass fast jeder Eis­an­bie­ter schwar­zes Eis im Sor­ti­ment hat­te. Meist hieß es „Black Vanil­la“, manch­mal aber auch „Black Mam­ba“ oder ähn­lich. Häu­fig ist das ein Vanil­le­eis, wel­ches mit Aktiv­koh­le (Lebens­mit­tel­koh­le) ein­ge­färbt wird. Die Fär­bung reich­te von fast schwarz bis hell­grau, bei eini­gen Her­stel­lern konn­te man die Koh­le sogar noch leicht als san­di­ge Tex­tur im Abgang schme­cken. Ist nicht jeder­manns Sache. Bei der Fir­ma Kess­ko gab es das schwar­ze Eis mit Aktiv­koh­le auch mit Lakritz­ge­schmack, Black Hawaii stell­te ihr gleich­na­mi­ges schwar­zes Eis mit Kokos-Scho­ko­la­den-Geschmack vor. Pas­send dazu gab es mehr von den schwar­zen Eis­waf­feln als noch bei der letz­ten Mes­se.

2. Eis mit sortenreinen Zutaten bestimmter Regionen

Wäh­rend die Eis­die­len frü­her ein­fach Pis­ta­zi­en­eis, Scho­ko­la­den­eis oder Hasel­nuss­eis anbo­ten, wird nun ver­mehrt Wert drauf gelegt, sor­ten­rei­ne Zuta­ten aus einer bestimm­ten Regi­on zu ver­wen­den, um das Eis genau­er beschrei­ben zu kön­nen. So gibt es nun „Pis­ta­zi­en­eis mit Pis­ta­zi­en aus Bron­te“ (oder „Pist­ac­chio 100% Cali­for­nia“) „Hasel­nuss­eis mit Nüs­sen aus Pie­mon­te“, „Zitro­nen­eis mit Saft aus Sizi­li­en“ oder „Scho­ko­la­den­eis mit Bel­gi­scher Scho­ko­la­de“ (wahl­wei­se auch mit „Sin­gle Ori­gin“ Scho­ko­la­de aus Equa­dor bzw. Bra­si­li­en, Mada­gas­kar, Peru oder Sao Tho­mé). Her­vor­zu­he­ben ist hier der Anbie­ter Cal­le­baut mit sei­ner neu ent­wi­ckel­ten Scho­ko­la­den­eis-Basis. Pas­send zum Nuss­trend stell­ten sich deut­lich mehr Nuss-Lie­fe­ran­ten vor als letz­tes Mal.

„Tahi­ti Lemon“ und „Zitro­ne mit Saft aus Sizi­li­en“

3. Angebot an Vanilleeis-Varianten

Pas­send zum zwei­ten Trend wur­de sich auch bei der deut­schen Lieb­lings­eis­sor­te „Vanil­le“ ins Zeug gelegt, um mehr Aus­wahl anbie­ten zu kön­nen. Etli­che Her­stel­ler hat­ten nicht nur eine Vanil­le­sor­te, nein, oft sogar zwei bis hin zu MEC3, wel­che gleich fünf Vanil­le-Vari­an­ten prä­sen­tier­ten. Auch hier gab es Sor­ten, die mit „Bour­bon-Vanil­le aus Mada­gas­kar“ oder „Ech­ter Tahi­ti-Vanil­le“ bewor­ben wur­den.

Fünf Sor­ten Eis mit Vanil­le oder „Vanil­le­ge­schmack“ zur Aus­wahl bei MEC3

Dar­über hin­aus gab es natür­lich vie­le ande­re span­nen­de Ent­de­ckun­gen:

Nennenswerte Eissorten

Deut­lich häu­fi­ger als sonst anzu­tref­fen waren Eis­sor­ten mit Ing­wer (z.B. Joghurt/Ingwer, Zitrone/Ingwer) und Fei­ge. Auch Eis­sor­ten mit „Cheeseca­ke“ im Namen gab es in vie­len ver­schie­de­nen Aus­prä­gun­gen (z.B. New York Cheeseca­ke mit Man­da­ri­ne und Kro­kant).
Die Eis­fach­schu­le prä­sen­tier­te neben ande­ren Sor­ten ein Süß­kar­tof­fe­leis, was weni­ger abwe­gig schmeck­te als es sich anhört. Veru stell­te ihr Stiel­eis vor, wel­ches durch die Gefrie­ren mit flüs­si­gem Stick­stoff weni­ger Fett benö­tigt und dadurch weni­ger Kalo­rien hat. Bei Kess­ko gab es statt des immer häu­fi­ger anzu­tref­fen­den sal­zi­gen Kara­mel­leis ein Kara­me­leis mit sal­zi­ger Scho­ko­la­de, was gut zusam­men­ge­passt hat.
Kei­ne Eis­sor­te in dem Sin­ne, son­dern eine Dar­rei­chungs­form sind die Ice Cream Rolls, die sich am Stand der Deut­schen Eis-Aka­de­mie gro­ßen Andrangs erfreu­ten, aber preis­lich deut­lich über Eis­creme in Kugel­form lie­gen. Da muss der Show­ef­fekt mit ein­ge­preist wer­den, da die Zube­rei­tung deut­lich län­ger dau­ert.

Was es sonst noch gab

Die fami­li­en­be­trie­be­ne Vanil­le­plan­ta­ge „Lava­ny“ aus dem Nord­os­ten von Mada­gas­kar stell­te sich und ihren Online­shop vor, wo Vanil­le­scho­ten, Vanil­le­ex­trakt, Vanil­le­pul­ver und eini­ge mehr erhält­lich ist.
Ver­schie­de­ne Vanil­le­sor­ten und mehr bie­tet die Fir­ma Euro­va­nil­le, zum Bei­spiel „Vanil­le-Kavi­ar“ aus gesieb­ten Bour­bon-Vanil­le-Kör­nern und Vanil­le-Kon­zen­trat oder Vanil­le-Beu­tel zum Auf­gie­ßen.
Als Roh­stoff für Frucht­eis oder Sor­bets sind die Frucht­säf­te aus 100% Direkt­saft (Oran­ge, Man­da­ri­ne, Pam­pel­mu­se, Zitro­ne, Ber­ga­mote) von Simo­ne Gat­to span­nend, die es aktu­ell nur in Kühl­bo­xen gibt; ab Ende des Jah­res sind aber auch unge­kühl­te Fla­schen mit 200 oder 500 ml geplant. Erhält­lich sind die Säf­te bei Eis­uni­on oder Back­ring.
Wer sein Eis mit Kokos­ge­schmack zube­rei­ten möch­te, soll­te sich „Tas­te Nir­va­na“ anschau­en, frisch abge­füll­tes Kokos­was­ser aus Thai­land in ver­schie­de­nen Vari­an­ten.
Die Waf­fel­fir­ma Waf­fel Mey­er prä­sen­tier­te eine „Sand­dorn-Eis­waf­fel“.

Wer etwas Platz im Tief­küh­ler hat, kann sich ver­schie­de­ne, teils exo­ti­sche Sor­ten Frucht­pü­ree in 100g-Beu­teln bei Tro­pif­ruit bestel­len bei einer Min­dest­ab­nah­me von drei Kilo.
Die Fir­ma Gela­do Cor­ori­do aus Por­tu­gal forscht zusam­men mit dem Inter­na­tio­nal Ibe­ri­an Nano­tech­no­lo­gy Labo­ra­to­ry (INL) an einem gesun­den Eis namens an Ice­ca­re ohne Fett. Erreicht wer­den soll dies, indem das Fett durch fett­freie ess­ba­re Nano­gels ersetzt wird. In einem Jahr soll ein Eis vor­zeig­bar sein.
Wer sei­ne Eis-Mixe nicht so gern selbst her­stellt, kann sich die Eis-Mixe von Luicel­la anschau­en, die es in vier ver­schie­de­nen Sor­ten gibt.
Eine ech­te ita­lie­ni­sche Eis­ma­schi­ne für den Haus­ge­brauch? Die bie­tet Cube Ita­ly mit sei­nem „Cube 750″ an.

Was meint ihr, wel­chen Trend ihr am ehes­ten in eurer Eis­die­le ent­de­cken wer­det?

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Fifi

    Das Eis sieht sehr lecker aus. Hab noch nie schwar­zes Eis pro­biert kann mir auch ehr­lich gesagt nicht wirk­lich vor­stel­len wie das schmeckt. Ich wer­de die­sen Som­mer ein biss­chen davon Kos­ten.

  2. Diana

    Oh mein Gott, Him­mel auf Erden *-*
    Ich woh­ne in der Nähe von Stutt­gart ver­pas­se aber stän­dig sol­che Ver­an­stal­tun­gen :/

  3. Andy

    Hmm? Etwas spät aber habe heu­te den Arti­kel hier gele­sen !
    Scha­de das nicht mehr über die Fir­ma Cube Ita­ly geschrie­ben wur­de.
    Denn ich bin auf der Suche nach einer neu­en Eis­ma­schi­ne da mei­ne Simac GC- 4000E
    die Schüs­sel defekt war und ich mit ach und krach gera­de noch eine neue Schüs­sel Bekom­men
    habe.
    Von der Fir­ma Cube Ita­ly gefällt mir die CUBE 1,5.
    Die sieht hoch­wer­tig aus und scheint dank Ablass Ven­til kann man die CUBE 1,5 gut rei­ni­gen
    aber weit und breit anschei­nend kein Händ­ler in Deutsch­land oder
    ein Test oder Review im Netzt zu der Maschi­ne gefun­den!?
    Die Prei­se für die gro­ße CUBE 1,5 va­ri­ie­ren von 1000–1850 Euro im Netz!!

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