Rezept: Rumtopf-selber machen Teil 2

Bis in die frü­hen 80er Jah­re war es üblich, die über­schüs­si­gen Früch­te zu einem Rum­topf zu ver­ar­bei­ten. So hat­te man im Win­ter und zu Weih­nach­ten eine beson­de­re Nach­spei­se. Ich erin­ne­re mich gut dar­an, dass mei­ne Mut­ter wie auch die Groß­el­tern einen sol­chen Rum­topf ange­setzt haben. Lei­der durf­te ich nie davon kos­ten, weil ich noch viel zu klein war.

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Rum­topf sel­ber machen Teil 2 (Foto: eis-machen.de / Erich Eggi­mann)

Aber heu­te darf ich davon essen und ihn sogar sel­ber machen. Nach eini­gen Jahr­zehn­ten kommt der Rum­topf in Mode. Zu mei­nem Erstau­nen waren alle begeis­tert, als sie von mir ein Glas als Geschenk bekom­men haben. Wenn ich im Spät­herbst den Rum­topf in Glä­ser kon­ser­vie­re und ihn zu Weih­nach­ten und ande­ren Anläs­sen ver­schen­ke, bleibt für mich nicht mehr viel übrig.

Heu­te geht es ans Ein­ge­mach­te. Im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes. Im ers­ten Teil haben wir den Behäl­ter gründ­lich gerei­nigt. Wenn ihr den Arti­kel ver­passt habt, könnt ihr ihn hier nach­le­sen.

Rumtopf selber machen Teil 2 – Los geht’s

Nun setz­ten wir den Rum­topf an. Weil die Grö­ße vom Gefäß und die Men­ge der vor­han­de­nen Früch­ten vari­ie­ren kann, kann ich lei­der kei­ne genaue Rezep­tur prä­sen­tie­ren. Denn was in mei­nen 10 Liter Stein­gut­topf* passt, passt nicht in ein 5‑Li­ter-Gefäß. Aber ich wer­de jeweils erwäh­nen, was ich ver­wen­det habe.

Am Anfang beginnt man am bes­ten mit den Erd­bee­ren. Schon des­we­gen, weil sie als ers­tes auf den Markt kom­men oder geern­tet wer­den. Aber sie eig­nen sich abso­lut am bes­ten, um die benö­tig­te Flüs­sig­keit zu zie­hen.Eis_Blog_Rumtopf_Teil2_2_BlogIch habe ca. 1,3 kg Erd­bee­ren ver­wen­det. Die wer­den von den Stie­len befreit und kurz ins Was­ser getaucht. Auf einem sau­be­ren Tuch kurz trock­nen las­sen.

Eis_Blog_Rumtopf_Teil2_3_BlogDanach kom­men die Erd­bee­ren in den Stein­gut­topf, wo man abwech­selnd Zucker und Erd­bee­ren ein­füllt.

Eis_Blog_Rumtopf_Teil2_5_BlogAm Schluss den rest­li­chen Zucker dar­über streu­en. Ich ver­wen­de immer gemah­le­nen Rohr­zu­cker*, weil ich den Geschmack, zusam­men mit Früch­ten mag. Man kann aber auch nor­ma­len, wei­ßen Zucker von Zucker­rü­ben ver­wen­den. Vom Gewicht her nimmt man bei unge­mah­le­nem Zucker gleich­viel wie Früch­te. Also hier wären es 1,3 kg. Beim gemah­le­nen Roh­zu­cker oder Puder­zu­cker neh­me ich etwa 1/3 weni­ger.

Eis_Blog_Rumtopf_Teil2_6_BlogNun den Topf mit einem Deckel oder wie ich hier, mit einem Tel­ler zude­cken und etwa 2–3 Stun­den an einem küh­len Ort, am bes­ten im Kel­ler, zie­hen las­sen.

Eis_Blog_Rumtopf_Teil2_4_BlogNach 3 Stun­den sieht es dann so aus. Der Zucker hat den Saft aus den Erd­bee­ren gezo­gen. Unter der letz­ten Schicht ist viel Saft.

Eis_Blog_Rumtopf_Teil2_7_BlogNun kommt der wich­tigs­te Teil. Der Rum. In vie­len Rezep­ten wird emp­foh­len, dass es ein hoch­pro­zen­ti­ger Über­see-Strohrum* mit ca. 54% Alko­hol benö­tigt wird. Ich habe etwas expe­ri­men­tiert und her­aus­ge­fun­den, dass es durch­aus auch ein bil­li­ger Strohrum mit weni­ger Alko­hol sein darf. Für mei­nen Rum­topf ver­wen­de ich einen güns­ti­gen, 40%igen brau­nen Über­see-Rum, für ca 10 € pro 7 dl Fla­sche.

Wenn das Gefäß abso­lut sau­ber ist, geht es auch mit weni­ger Pro­mil­le.

Auch wird in Rezep­ten oft von der „Zwei-Fin­ger-Regel“ gespro­chen. Das heißt, dass man soviel Rum rein­gie­ßen soll, bis die Früch­te zwei Fin­ger dick bedeckt sind. Lei­der schwim­men mei­ne Früch­te meis­tens oben auf. Ich habe hier etwa 1 Liter benö­tigt.

Mit einem Koch­löf­fel vor­sich­tig mischen, damit der rest­li­che Zucker zer­ge­hen kann.

Eis_Blog_Rumtopf_Teil2_8_BlogDamit die Erd­bee­ren nicht oben auf schwim­men, habe ich einen Tel­ler, der super in den Topf passt, dar­auf gelegt und den Topf luft­dicht mit Plas­tik­fo­lie zuge­deckt. Im Kel­ler oder sonst einem küh­len, dunk­len Ort ste­hen las­sen. Dar­auf ach­ten, dass der Topf nicht in der Reich­wei­te von Kin­dern steht. Nun kann der Topf sein vol­les Aro­ma ent­wi­ckeln, bis die nächs­ten Früch­te rein­kom­men.

Viel Spaß beim Nach­ma­chen. Wenn die nächs­ten Früch­te reif sind, geht es wei­ter.

Rum­topf sel­ber machen Teil 1 

Rum­topf sel­ber machen Teil 2 – Los geht’s

Rum­topf sel­ber machen Teil 3 – Rich­tig Früch­te dazu geben Im Juni

Rum­topf sel­ber machen Teil 4 – Kon­ser­vie­ren Ende Herbst

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