Rezension: „Eis mit Stil. Only vegan“ von Sonja Dänzer

Der Titel sorgt eine Sekun­de für Ver­wir­rung. Eis mit Stiel? Heißt das nicht am Stiel? Ahh, mit Stil. Kapiert.

Autorin des Buchs „Eis mit Stil. Only vegan“* ist die Schwei­ze­rin Son­ja Dän­zer, wel­che mit ihrer Fir­ma „The Green Fairy“ aus­schließ­lich vega­nes Eis her­stellt.

Eis-mit-Stil-Cover

Im Buch fin­den sich genau 50 Rezep­te, davon 40 Rezep­te für ver­schie­de­ne Eis­sor­ten, 5 Rezep­te für Kek­se und ande­res zum Eis pas­sen­des Gebäck und 5 Rezep­te für Eissaucen.

Bei den Eis­re­zep­ten gibt es neben den Klas­si­kern wie Vanil­le, Erd­beer, Wal­nuss und so wei­ter auch Fro­zen Yogurt, Absinth-Eis (schließ­lich ist der Name ihrer Fir­ma ein Spitz­na­me des Alko­hols), Maro­nen­eis, Piña Cola­da oder Eis­tor­te.

Das Lay­out der Rezep­te mit den Zuta­ten und der Eis­men­ge ist über­sicht­lich und gut struk­tu­riert und wird jeweils von einem ganz­sei­ti­gen Foto abge­run­det.

Nor­ma­ler­wei­se pro­bie­re ich für eine Rezen­si­on min­des­tens ein Rezept aus dem Buch aus, aber in die­sem Fall habe ich es blei­ben las­sen. Der Grund? Eis mit Stil scheint sei­nen Preis zu haben. Fast alle Rezep­te wer­den mit dem „Green Fairy’s Eis-Wizard“ als Bin­de­mit­tel her­ge­stellt, was eine Mischung aus Johan­nis­brot­kern­mehl, Xan­than und Soja­le­ci­thin ist.

Allein die­se drei Zuta­ten kos­ten in der güns­tigs­ten Vari­an­te ca. 20 Euro, also ohne Bio und Ver­zicht auf Gen­tech­nik und so wei­ter. Zwar rela­ti­viert sich der Preis, weil von die­sen Zuta­ten immer nur sehr wenig benö­tigt wird (ja, dosiert mal einen vier­tel Tee­löf­fel, wie bei den Rezep­ten ange­ge­ben), aber die anfäng­li­chen Kos­ten sind eben hoch.

Dazu kom­men bei vie­len Rezep­ten ande­re Zuta­ten wie Maran­ta-Tapio­ka-Stär­ke­mehl, Sei­den­to­fu, vega­ner Sau­er­rahm oder Pfef­fer­minz­ex­trakt, die alle­samt nicht ein­fach zu fin­den sind. Immer­hin ist im Anhang eine Lis­te der Bezugs­quel­len zu fin­den, aber wenn dort teil­wei­se nur auf „gut sor­tier­te Bio­märk­te“ ver­wie­sen wird, tun mir die Vega­ner leid, die nicht in einer Mil­lio­nen­stadt leben.

Wo ich schon im Anhang bin: Sehr lobens­wert ist das Zuta­ten­re­gis­ter, was deut­lich über ein nor­ma­les Rezept­ver­zeich­nis hin­aus­geht. So las­sen sich zum Bei­spiel leicht alle Rezep­te fin­den, in denen Kokos oder Kaf­fee ent­hal­ten ist. Das könn­te auch bei ande­ren Rezept­bü­chern Schu­le machen.

Im Ver­gleich zu dem zuletzt von mir rezen­sier­ten vega­nen Eis­buch „Gela­te­ria vega­na“ kommt „Eis mit Stil“ zwar deut­lich moder­ner und optisch anspre­chen­der daher, ent­hält dafür aber weni­ger als die Hälf­te der Rezep­te zu einem höhe­ren Preis.

* Affi­lia­te

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Oli

    Leu­te, die tier­frei sich ernäh­ren, haben ihre Quel­len, bei denen sie ihre Zuta­ten sonst auch bekom­men. Es ist eine Leich­tes, da noch Tapio­ka­s­tär­ke, Pfeil­wurz­mehl, Xan­than und Leci­thin zu besor­gen. Das geht ein­fach mal in einer Bestel­lung mit.
    Für die ist das Buch vor­ran­gig geschrie­ben. Ansons­ten kann man Fr. Dän­zer auch anschrei­ben, falls eine Bezugs­quel­le unbe­kannt wäre.
    All die­se Zuta­ten bekommt man sowie­so bei Ama­zon, aber auch in Bio­qua­li­tät bei ein­schlä­gi­gen Vega­non­line­shops.

  2. Nicole

    Bei der Rezen­si­on wur­de nicht bedacht, dass Vega­ner ein ganz ande­res Sor­ti­ment an Zuta­ten Zuhau­se haben 😉 Von den genann­ten Din­gen schockt mich nichts, ich woh­ne fern­ab einer Mil­lio­nen­stadt, eher im Nie­mands­land, lässt sich aber alles pro­blem­los bezie­hen.

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