Softeis aus dem 3D-Drucker? Erste Versuche laufen an

Noch vor weni­gen Jahr klang es wie Sci­ence Fic­tion: Lebens­mit­tel aus dem 3D-Dru­cker?

Mit Scho­ko­la­de klappt es schon ziem­lich gut, mit Piz­za wird expe­ri­men­tiert und auch bei Nudeln ist die Tech­nik weit fort­ge­schrit­ten.

Jetzt haben sich drei Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten am For­schungs­in­sti­tut MIT an Soft­eis aus dem 3D-Dru­cker gewagt.

Screenshot aus dem Video der Forscher mit der fast fertigen Eiscreme
Screen­shot aus dem Video der For­scher mit der fast fer­ti­gen Eis­creme

Dazu haben sie eine modi­fi­zier­te Soft­eis­ma­schi­ne von Cui­sinart mit einem 3D-Dru­cker von Soli­dood­le zusam­men­ge­schlos­sen und die Eis­mas­se durch einen alten Tief­küh­ler von Ken­mo­re lau­fen las­sen. Unklar ist lei­der, wie sie die Eis­mas­se selbst her­ge­stellt haben. Das Ergeb­nis sieht aber noch nicht so pri­ckelnd aus.

Das Eis muss warm genug sein, um durch die Lei­tung zu flie­ßen, damit eine Form erzeugt wer­den kann, aber soll­te kalt genug blei­ben, um die­se Form auch zu hal­ten.

„Form­lo­ses“ Eis aus der Maschi­ne gibt es als Soft­eis ja schon lan­ge. Span­nend wäre es, mit einem 3D-Dru­cker das Eis in aus­ge­fal­le­ne For­men zu brin­gen. Doch selbst das geht momen­tan noch ein­fa­cher: Ein­fach das Eis vor dem Gefrie­ren in eine Form fül­len, gefrie­ren las­sen und danach aus der Form stül­pen. Zumin­dest den Stern aus dem obi­gen Video hät­ten die Stu­den­ten so ein­fa­cher und form­voll­ende­ter her­stel­len können.

Aber da Tech­nik immer wie­der für Über­ra­schun­gen gut ist, bin ich gespannt, ob es nicht doch bald mög­lich ist, in der hei­mi­schen Küche abge­fah­re­ne Eis­for­men zu „dru­cken“.

Was sagt ihr? Wohin geht die Rei­se?

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Mio

    Gespannt wäre ich alle­ma­le, aber als alter Dru­cker­spe­zia­list (seit über 12 Jah­ren in der Bran­che) sehe ich da nicht wirk­lich eine Chan­ce:
    – Ein­fa­che For­men wie z.B. der Stern lie­ßen sich sicher­lich mit einer Düse auf eine Plat­te sprit­zen
    – Kom­pli­zier­te­re For­men (mit klei­ne­ren Düsen und Trop­fen) wür­den aber mit Sicher­heit erheb­lich län­ger dau­ern.
    – Hoch­auf­lö­sen­de Dru­cker wären mit Sicher­heit nich ganz bil­lig…
    Tech­nisch mach­bar ist das gan­ze eigent­lich ganz gut:
    Zum Druck­kopf kommt die Eis­mas­se kalt, aber noch nicht gefro­ren. Dann wird sie ver­druckt und kommt dabei in einen gekühl­ten Raum auf eine gekühl­te Plat­te, wo sie sofort gefriert (-25°C oder weni­ger). Jetzt wird Schicht für Schicht die Form auf­ge­baut, viel­leicht auch mit Farb- und Geschmacks­wech­sel. Wenn das Eis dann fer­tig ist, muss nur noch lang­sam auf Ver­zehr­tem­pe­ra­tur erwärmt wer­den.
    Ich den­ke im Ver­kauf wür­de eine sol­che Maschi­ne ca. 4000–5000 Euro kos­ten, wenn man genug Kun­den zusam­men bekommt, aber allei­ne die Ent­wick­lungs­kos­ten …
    Druck­zeit pro Eis (ca. 100 ml) 10 Minu­ten bis 1/4 Stun­de + Wie­der­erwär­men auf Ver­zehr­tem­pe­ra­tur.
    Und natür­lich klappt das nur mit sehr fein pür­rier­tem Eis, sonst setzt das Frucht­fleisch die Düsen zu.
    Also ich näme lie­ber ein weni­ger schön geform­tes Eis, dass dann aber güns­ti­ger ist und bes­ser schmeckt.

    Lie­ben Gruß

    Mio

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