Interessante Eiscreme-Firmen auf der ANUGA

Für unse­re Lese­rin­nen und Leser legen Erich und ich uns ger­ne ins Zeug. Ges­tern bei­spiels­wei­se habe ich s auf mich genom­men, auf der Lebens­mit­tel­mes­se ANUGA in Köln ca. 12 ver­schie­de­ne Eis­sor­ten inner­halb von fünf Stun­den zu tes­ten. Und das alles nur, um euch von den bes­ten, neus­ten oder inter­es­san­tes­ten Eis­creme-Fir­men berich­ten zu kön­nen, die dort vor Ort ver­tre­ten waren.

Denn auch wenn sich unser Blog vor allem um selbst­ge­mach­tes Eis dreht: Wenn gekauf­tes Eis „wie selbst­ge­macht“ schmeckt, gön­nen wir uns das auch mal.

Lobens­wert ist, dass fast alle der Fir­men sich stark an das klas­si­sche Gela­te­rie-Hand­werk hal­ten, also viel Sah­ne, Milch und meist auch Ei benut­zen statt Pflan­zen­fett und Mol­ke und vie­le Fir­men kom­plett mit Bio-Qua­li­tät arbei­ten. Der Nach­teil der vie­len klei­nen Eis­fir­men ist oft, dass deren Pro­duk­te nur schwer bis gar nicht im deut­schen Han­del erhält­lich sind und eine Online-Bestel­lung wegen der not­wen­di­gen Küh­lung bei Eis­creme kaum mög­lich ist.

Aber wel­che Fir­men fand ich denn auf der ANUGA span­nend?

  • Die däni­sche Fir­ma IS fra Skarø bie­tet Gour­met-Eis in Bio-Qua­li­tät. Als eine der sehr weni­gen Fir­men arbei­ten sie nur mit unho­mo­ge­ni­sier­ter Milch und Sah­ne und es wer­den fri­sche Früch­te, kein Kon­zen­trat, ver­ar­bei­tet. Eine wohl ein­zig­ar­ti­ge Beson­der­heit ist der Bir­ken­saft, der vor Ort auf der däni­schen Insel Skarø von den dort wach­sen­den Bir­ken abge­zapft wird. Damit wird ein Teil des Zuckers ersetzt, außer­dem ent­hält der Saft Sal­ze und Mine­ra­li­en. Unter das Eis wird kei­ne Luft gemischt und die Eis­creme darf eini­ge Zeit zie­hen, um vol­len Geschmack zu ent­wi­ckeln, bevor sie gefro­ren wird. Neben den klas­si­schen Sor­ten gibt es unter ande­rem auch Rhar­bar­ber, Holun­der und Apfel mit Ros­ma­rin.
  • Eben­falls aus Däne­mark kommt Peters Eis.Dahin­ter steckt der Mol­ke­rei­fach­mann Peter Lar­sen, der sehr span­nen­de Geschmacks­rich­tun­gen ent­wor­fen hat, wie Lakritz­eis, Him­beer­eis mit Makro­nen oder das von mir ver­kos­te­te Hei­del­beer­ku­chen­eis. Auch sein Eis ist 100% bio, mit fri­scher Sah­ne, Fair-Trade-Scho­ko­la­de und ohne künst­li­che Farb- und Geschmacks­stof­fe. Unter ande­rem des­halb wur­de sein Vanil­le­eis 2009 zum „bes­ten Eis Däne­marks“ aus­ge­zeich­net. Erhält­lich ist das Eis zum Bei­spiel in Ber­lin in den Bio-Läden der LPG und der Bio­Com­pa­ny oder in Mün­chen in den Filia­len von Her­mans­dor­fer.
  • Über­zeugt hat mich auch Das Eis. Ja, so schlicht, wie es heißt ist auch die Phi­lo­so­phie. Die Sor­bets bestehen grund­sätz­lich nur aus bis zu 80% Frucht­pü­ree und Aga­ven­dick­saft. Sonst nix. In der Eis­creme ist nur ech­te Milch ent­hal­ten, ohne Milch­pul­ver und es gibt abge­fah­re­ne Sor­ten wie Him­beer-Rote-Bee­te-Ing­wer, Ana­nas-Peter­si­lie oder Pflau­me-Acai. Alles natür­lich in Bio-Qua­li­tät, eini­ge Sor­ten gibt es auch vegan und lak­to­se­frei. Für eine Lis­te der Bezugs­quel­len muss man der Fir­ma lei­der eine Email schrei­ben. Aus dem Kopf wuss­ten sie immer­hin, dass sie im Ter­mi­nal 2 des Frank­fur­ter Flug­ha­fen einen Laden haben.
  • Vie­le vega­ne Eis-Sor­ten bie­tet die klei­ne deut­sche Eis­ma­nu­fak­tur Hela­dor. Auch bio? Klar. Bald gibt es auch eini­ge Win­ter-Eis­sor­ten wie Man­del-Kar­da­mon.
  • Erst seit zwei Jah­ren auf dem Markt ist die Main­zer Fir­ma Meli­ce­na, die mit dem Slo­gan „Eis mit Stil“ wirbt. Auch hier gilt: 100% Bio-Zuta­ten, idea­ler­wei­se auch regio­nal und sai­so­nal. Gelie­fert wer­den 12 Sor­ten, dar­un­ter neben den Klas­si­kern Köse­ku­chen­eis, Scho­ko­la­de-Ing­wer und Apri­ko­se. Erhält­lich sind die 500ml-Becher unter ande­rem bei Alna­tu­ra, Basic, Kauf­hof, Glo­bus und je nach Regi­on in eini­gen Ede­ka-Märk­ten.
  • Erst seit weni­gen Tagen hin­ge­gen gibt es die Pro­dukt­li­nie kissyo. Das ist Pre­mi­um Fro­zen Yogurt der Heil­bron­ner Fir­ma fresh five. kissyo wird mit fett­ar­men Joghurt her­ge­stellt und ent­hält damit deut­lich weni­ger Fett als Eis­creme auf Sah­ne­ba­sis. Auch eine lak­to­se­freie Vari­an­te ist im Ange­bot. Zur Zeit ist das der Fro­zen Yoghurt aber noch nicht erhält­lich, aber ein Super­markt-Ver­trieb ist in Arbeit.
  • In der Tra­di­ti­on ita­lie­ni­scher Gela­te­ri­en sieht sich der Fami­li­en­be­trieb monsù aus Paler­mo. Hier kom­men nur Zuta­ten aus Sizi­li­en in die (Eis-)Tüte und ent­hal­ten mit 40% Luft deut­lich weni­ger Luft als kon­ven­tio­nel­les Indus­trie-Spei­se­eis.
  • Wer schnell eine Eis­bom­be oder ähn­lich Beein­dru­cken­des auf den Tisch stel­len will, kann mit dem Eis­creme-Gugel­hupf von Ambach etwas schum­meln. Ein­fach stür­zen und selbst deko­rie­ren z.B. wie hier vor­ge­schla­gen. Erhält­lich je nach Regi­on zum Bei­spiel bei REWE und Ede­ka.
  • Wer sich mal gefragt hat, wie die Eis­die­len immer die­se tol­len Deko­ra­tio­nen auf ihre 5‑Li­ter-Eis­be­häl­ter bekom­men, fin­det jetzt die Ant­wort: Sowas kann man fer­tig kau­fen, zum Bei­spiel Eis­creme der Fir­ma Bru­no Gela­to. Es wird zwi­schen 60–75% fri­sche Voll­milch ver­wen­det und wenig Luft zuge­ge­ben. Je nach Regi­on sind bei REWE und Ede­ka auch 900m-Behäl­ter für End­ver­brau­cher erhält­lich.
  • Fri­sche exo­ti­sche Früch­te in guter Qua­li­tät für eige­nes Eis zu bekom­men, ist nicht immer leicht. Abhil­fe schaf­fen das Frucht­pü­rees, die wie­der­um lei­der oft nur in 10-Liter-Groß­pa­ckun­gen für die Indus­trie erhält­lich sind. Wer Lust auf Eis mit Gua­ve, Gra­nat­ap­fel, Lit­chi, Kalaman­si oder Fei­gen (und vie­len ande­ren Geschmacks­rich­tun­gen) hat, kann sich als End­ver­brau­cher Pürees die­ser Früch­te von Boi­ron im 1‑Ki­lo-Becher bestel­len, erhält­lich in Deutsch­land über bosfood.de.

Wer sich von die­sen Fir­men selbst ein Bild machen und etwas Eis kos­ten will, fin­det alle Fir­men noch heu­te bis Mitt­woch auf der ANGUA.

Wenn ihr mal kein Eis selbst macht, son­dern kauft, wel­che Mar­ken und Sor­ten bevor­zugt ihr?

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Jens

    Oha, wenn ich die Bil­der sehe dann geht mir das Herz auf 🙂
    Eis über Eis. Ich muss geste­hen, nach­dem ich Dei­ne Zei­len gel­sen habe ist mir der däni­sche Anbie­ter am sym­pa­thisch­ten. Aber ich den­ke ich hät­te auch den einen oder ande­ren ger­ne ver­sucht 🙂

    Gruß,
    Jens

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