Seit etwa anderthalb Jahren bin ich im Besitz meiner Nemox Gelato Chef 2200*. Nach intensiver Eisproduktion bis fast an ihre Grenzen möchte ich mich nun an einen Bericht über dieses Gerät wagen.
Wann es sinnvoll ist, ein solches Gerät anzuschaffen oder man besser eine unserer Techniken der Rubrik „Eis machen ohne Eismaschine“ anwendet, habe ich ausführlich in diesem Artikel berichtet.
Bei Eismaschinen für den Hausgebrauch gibt es zwei verschiedene Systeme: Mit aktiver oder passiver Kühlung. Unter passiver Kühlung versteht man Geräte mit Kühlakkus, die zuerst im Tiefkühlgerät gefroren werden müssen. Das heutige Gerät, welches ich getestet habe, ist eines mit aktiver Kühlung, also mit eingebautem Kühlaggregat.

„Sie sind zu teuer, sperrig und zu laut!“ Das waren die üblichen Aussagen, die ich im Vorfeld meines Kaufs am meisten hörte und in Testberichten las. Auf den Preis und deren Größe konnte ich mich schon im Vorfeld einstellen. Nur den Lärm, den mich erwarten sollte, konnte ich nicht richtig einordnen. Was ist laut?
Darum machte ich mich beim ersten Gebrauch auf einen dröhnenden Krach gefasst. Ich spielte bereits mit dem Gedanken, das Eis im Keller herzustellen. Umso erleichterter war ich, als ich das Geräusch meiner Nemox das erste Mal hörte. Den Kompresser (A) selbst hört man kaum. Es ist eher ein leises Surren. Der eigentlich Geäuschlieferant ist der Motor für das Rührwerk (D). Es klingt etwa so wie eine Kaffeemaschine in Betrieb. Jedoch dauert das Herstellen von Eis ca. 30 – 60 Minuten. Für mich ist der Lärm ertragbar und stört mich nicht.
Nach etwas Ausprobieren lernt man das Gerät schnell kennen. Die Handhabung ist sehr einfach. Der größte Vorteil ist, dass man sich nicht mehr um die Masse kümmern muss, sobald sie in das Behältnis (H oder 1) gefüllt wurde. Erst wenn das Eis fertig ist, füllt man sie in ein tiefkühlgeeignetes Gefäß.
Vor der ersten Inbetriebnahme wird empfohlen, das Gerät etwa 12 Stunden in waagrechter Position mit ausgezogenem Stecker stehen zu lassen. In der Zeit kann sich die Kühlflüssigkeit sammeln, da diese auf dem Transport regelrecht durchgeschüttelt wurde. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass das Gerät auf dem Kopf stand oder umgekippt ist. Wenn also jemand seine Nemox Gelato Chef 2200 zu Freunden, Bekannten und Verwandten mitnehmen will, um sein Eis vor Ort frisch zuzubereiten, der soll darauf achten, dass es immer waagerecht steht und nicht zu fest geschüttelt wird.

Wenn dann endlich die neue Eismaschine betriebsbereit ist und man den Stecker © in die Steckdose gesteckt hat, kann man sein Eis auf zwei Möglichkeiten gefrieren. Man füllt die Eismasse gleich direkt in die Füllöffnung im Gerät (H) oder in den mitgelieferten Behälter (1). Beim letzteren muss man aber in den Füllbehälter 25 ml Salzwasserlösung oder hochprozentigen Schnapps gießen. So entsteht ein Kontakt zwischen den beiden Wänden und die Kälte kann optimal zirkulieren. Ich verwende immer den rausnehmbaren Füllbehälter. Der lässt sich gut und schnell reinigen, was bei der eingebauten Füllöffnung viel aufwändiger ist. Die Salzlösung habe ich einmal hergestellt. Das ist mir zu umständlich. Der Alkohol lässt sich gut abmessen und wegwaschen. Beim Salz hat man gerne Rückstände.

Wenn man den Kompressor eingestellt (B), braucht er immer seine Zeit, bis er kühlt. Wenn es eilt oder ich mehrere Eissorten nacheinander herstellen will, stelle ich ihn etwa 10 Minuten vorher ein, als ich mit der Masse fertig bin. In vielen Rezepten muss man die Masse erhitzen, zum Beispiel muss man ein klassisch hergestelltes Vanilleeis zur „Rose“ abkochen. Solche Massen gieße ich gleich heiß in den Behälter. So muss ich mich nicht darum kümmern, dass sich die Masse schnell abkühlt. Außerdem spielt dabei auch der hygienische Aspekt eine Rolle. In der Eismaschine kühlt die Masse schnell ab, da das Rührwerk gleichmäßig rührt und sich die Kälte schnell ausdehnen kann. Wenn man jedoch die Masse bei Zimmertemperatur stehen lässt, bis sie abkühlt, ist es ein idealer Nährboden für Bakterien.
Man sollte vermeiden, das Gerät während des Betriebes aus- und wieder ein-zuschalten, da es bis zu zehn Minuten dauern kann, bis es wieder kühlt. Mein Rekord ist bis jetzt, sechs Eissorten nacheinander herzustellen. Meine Nemox hat über dafür fünf Stunden ohne Probleme gearbeitet.

Negativ bei der Gelato Chef 220 ist, dass viele Teile aus Plastik sind. Damit habe ich grundsätzlich kein Problem. Aber wenn es sehr wichtige Teile sind, dann schon. Zum Beispiel beim Rührwerk (D) sind die Stifte aus Plastik. Diese ermöglichen das Einrasten auf dem Gerät. Sollte dieses Teil abbrechen, kann man sich gleich ein neues Gerät anschaffen. Das Rührwerk (2) ist auch aus diesem Kunststoff. Es wird eine Frage der Zeit sein, bis es kaputt geht, da es ziemlichem Druck ausgesetzt ist, wenn das Eis gefriert. Über den Preis lässt sich streiten. Zur Zeit bekommt man dieses Gerät um die 200 Euro.
In drei Wochen unterziehe ich meiner Nemox einem weiteren Test. Ich bin engagiert worden, 120 Portionen Eis herzustellen. Darüber werde ich zu einem späteren Zeitpunkt berichten.
Welche Eismachine nutzt ihr und welche Vor- und Nachteile sind euch aufgefallen?
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