Vorteile und Nachteile einer Eismaschine – der Vergleich

Nun habe ich es doch getan!
Ich habe mir eine Eis­mas­chine mit einge­bautem Kom­pres­sor gekauft. Das ist eine, die das Eis ohne Akku (den man zuerst im Tiefkühlfach gefrieren muss) zubere­it­et. Ich habe mir eine Gela­to Chef  2200* von Nemox ausgesucht.

Im heuti­gen Artikel geht es nicht um eine Rezen­sion des Mod­ells, son­dern um die Vor- und Nachteile beim Eis her­stellen mit oder ohne eine Eismaschine.

Seit bald einem Jahr veröf­fentlichen Robert und ich Artikel rund um Speise-Eis hier im Blog. Meine Rezepte bere­it­ete ich immer ohne Eis­mas­chine zu. Ich war der Überzeu­gung, dass ich keine Eis­mas­chine brauche. Anfangs ging es sehr gut und ich war mit den Ergeb­nis­sen zufrieden.  Doch nach und nach wurde es zu aufwändig. Bis eine Sorte zum Verzehr fer­tig war, dauerte es schon mal 6–7 Stun­den, je nach Leis­tung des Tiefküh­lers. Wenn ich mehrere Sorten zubere­it­en wollte, stieß ich schnell an die Gren­zen meines Tiefkühlers.

Als ich meine Nemox aus­pack­te und einige Stun­den wartete, bis sich die Kühlflüs­sigkeit geset­zt hat­te, wollte ich sie gle­ich testen. Neben der mas­siv­en Zeit­erspar­nis fie­len mir zwei Dinge beson­ders auf.

So komme ich zu den Vorteilen ein­er Eis­mas­chine. Erstens war das Eis viel geschmei­di­ger und sah­niger und zweit­ens, liess es sich nach eini­gen Tagen im Tiefküh­ler viel bess­er abstechen als bei mein­er herköm­lichen Tech­nik. Der Grund ist, dass die Eis­mas­chine per­ma­nent Luft unter die Masss­er rührt. Darum schmeckt es luftiger und zerge­ht auf der Zunge. Früher musste ich das Eis bis zu 30 Minuten vorher raus­nehmen, bis ich einige Kugeln stechen kon­nte. Und da ist ja noch die Zeit, die ich spare. Statt 6 Stun­den brauche ich nur noch 30–45 Minuten, bis die Eis­masse gefroren ist, je nach Füllmenge.

Lei­der bergen solche Geräte auch Nachteile. Zum einen ist es der Preis und zum anderen die Grösse und der Lärm, sowie die Qual­ität von eini­gen Teilen. Ein Gerät, das sel­ber kühlt, kostet schnell mal zwis­chen 200–400 Euro. Das ist ein stolz­er Preis. Dazu kom­men die Grösse und das Gewicht. Ein Gerät mit inte­giertem Kom­pres­sor ist meis­tens drei mal so gross wie der eigentliche Füll­be­häl­ter. Durch­schnit­tlich ist ein solch­es Gerät ca 30 cm lang, 20 cm bre­it und etwa 20–30 cm hoch. Dazu kommt ein stolzes Gewicht von über 10 kg.

Den Lärm habe ich mir schlim­mer vorgestellt. Er ist zu ver­gle­ichen mit ein­er Kaf­feemas­chine in Aktion. Nur, dass das Geräusch über eine halbe Stunde anhält. Die Qual­ität bei einem solchen Gerät lässt auch oft zu wün­schen übrig. Das Rührw­erk und oft wichtige Teile sind aus Plas­tik. Ich habe mir viele Geräte angeschaut und bei allen ist mir das aufge­fall­en. Es ist zu empfehlen, vor­sichtig mit sein­er Mas­chine umzuge­hen. Son­st kann es schnell vorkom­men, dass ein Platik­s­tift abbricht und nicht mehr ein­ras­ten kann.

Vor- und Nachteile beim Zubere­it­en ohne Eismaschine

Zu den Vorteilen gehören sich­er die Kosten und der Unter­halt. In einem nor­malen Haushalt hat man meis­tens eine Schüs­sel, einen starken Schwingbe­sen und min­destens ein Tiefkühlfach. Das ist alles, was man dazu braucht. Ach ja, Kraft darf man nicht vergessen. Die braucht man, um die Luft darunter zu schla­gen. Dafür muss man sich keinen extra Platz machen, damit man ein Gerät hin­stellen kann. Obwohl das Eis nicht ganz so luftig wird, bekommt man trotz­dem etwas Leck­eres. Von den Nachteilen habe ich anfangs schon berichtet. Die Zeit ist ein wichtiger Fak­tor. Man muss pla­nen, wenn man ein Eis so her­stellt, da man immer nach einiger Zeit die Masse kräftig umrühren muss.

Faz­it:

Wer oft sel­ber Eis machen will, dem empfehle ich ein solch­es Gerät. Jed­er soll sel­ber entschei­den, ob er eine mit oder ohne Kom­pres­sor braucht. Geniess­er, die nur ab und zu ein Eis her­stellen wollen, sollen sich genau über­legen, ob sich nicht eine andere Meth­ode aus unserem Blog eignet.

Hast Du auch eine Eis­mas­chine? Welche hast Du? Wer macht das Eis ohne ein solch­es Gerät?

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6 Kommentare… füg einen hinzu
  • Hallo, ich bin seit Jaaaahren passionierter Eismacher und hatte irgendwann das Glück, an eine "Amico Gelato" von Ritter zu kommen. Die gibt es leider nicht mehr im Handel, sie ist aber gegenüber den Modellen, die ich vorher ausgiebig zugrunde gerichtet habe, sehr robust und zuverlässig. Ihre Akkus sind so bemessen, dass ich 1,5l Eis in 20-30 Minuten problemlos fertig gerührt bekomme. Hat jemand auch Erfahrungen mit diesem Gerät?
    Eine Eismaschine mit Kompressor habe ich mit immer wieder überlegt, aber bislang konnte ich mich noch nicht dafür entscheiden.

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  • Ich habe eine Uralt-Eismaschine (ca. 30 Jahre) von Philips, mit Kühlakku. Dieser Akku kommt sofort nach dem Gebrauch gut gereinigt in einen Gefrierbeutel und dann in den Gefrierschrank. So bin ich völlig unanhängig. Der Akku ist jeden Tag 1 mal einsatzbereit und das reicht auch für eine Familie. Wenn nicht gerade jeder eine andere Sorte haben will.
    Ob ein neues, teures Gerät mit Kompressor glücklicher macht? Nach meiner Erfahrung von heute mit einer solchen Maschine, habe ich da so meine Zweifel. - Nach 60 Minuten spendierte sie uns ein so cremiges Eis, das schon nach einer Minute an der frischen Luft als Soße genossen werden mußte. Es reichte als Kugel nicht mal von der Küche ins Eßzimmer. Wir lieben ein Eis, das als Kugel mindestens ein paar Minuten diese Konsistenz behält und trotzdem cremig schmeckt. Und das kann anscheinend - wenn ich alle die Bewertungen lese - am besten meine treue alte Akku-Eismaschine.

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  • Ich habe eine Gaggia Eismaschine (GAGGIA RI9101/01 Eismaschine Gelatiera) Kompressor und zwar ein älteres Modell ( 2008). das wirklich noch in Italien hergestellt wurde. Sehr gute Qualität, robust, laut und arbeitet sehr verlässlich. Wenn das Eis fertig ist, bleibt das Rührwerk von selbst stehen.
    Inzwischen wurde Gaggia von Phillips übernommen und man liest z.B. bei Amazon, dass die Geräte nicht mehr so robust sind. Der Preis ist erfreulicherweise von über 350 Euro auf 253 Euro gesenkt worden.

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  • Hallo,
    guter Beitrag. Ich hatte mal eine Eismaschine mit Kühlakku geschenkt bekommen. Anfangs war ich sehr begeistert, was auch ziemlich lange angehalten hat. An heißen Tagen hab ich dann die Nachteile gesehen, da der Kühlakku nur für eine Eisladung reicht. Nervig...
    Mittlerweile habe ich die Cortina von Unold und kann mich nicht beschweren. 😀 An Cocktail Abenden, Fruchtnektar und ein wenig Alkohol in die Eismaschine. Der Hit 🙂

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  • Hallo liebe Eisgemeinde,
    ich bin seit Ende der 90er Fan von Eismaschinen, auch wenn ich erst letzten Monat eine Unold-Kompressormaschine geschenkt bekommen habe.
    Ich habe in meinem Restaurant in Portugal seit Mitte ´98 Sorbets als Nachtisch angeboten, und zwar mit Hilfe einer alten Eismaschine, die ich für 10 DM auf dem Flohmarkt erworben habe. Die funktionierte mit einem elektrischen Rührwerk (Kapazität 1,5 Liter) und einer Kühlung mit Eis und Salz, wie schon bei den Römern. Bei dem richtigen Verhältnis von Eiswürfeln und Salz im Kühlmantel und einem kleinen Glas Wasser, um den Prozess zu starten, dauerte die Herstellung einer vollen Menge Sorbet oder auch Sahneeis 30 - 40 Minuten. Den verbliebenen Rest Eis und Salz konnte man dann wieder aufstocken und für einen zweiten Durchgang verwenden.
    Als Sorbetrezept habe ich jeweils Varianten von Paul Bocuses Grundrezept verwendet (1/3 Fruchtmark, 1/3 Läuterzucker - 1 kg Zucker auf 800 ml Wasser- und 1/3 Sekt, Champagner oder Wein) Die Lagerfähigkeit habe ich mit 1-2 TL Konjakmehl (Ballaststoff, Bindemittel) erreicht.
    Mein (preisgekröntes) Portweineis war dank Eigelb, Sahne und Mascarpone so fett, dass ihm keine andere Möglichkeit blieb, als cremig und super-lecker zu werden.
    Die Ergebnisse in meiner neuen Kompressor-Eismaschine sind vergleichbar. Aber es gibt weniger Lärm und Matscherei in der Küche.

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