Stevia: Der kalorienarme Süßstoff für Eis-Rezepte

Vor eini­gen Jah­ren war ich mit mei­ner Frau in einem Kurs über Gar­ten­kräu­ter. Der Kurs­lei­ter ist bei uns in der Schweiz ein sehr bekann­ter Gas­tro­nom. Nicht umsonst wird er Kräu­ter-Oski genannt. Sein Fach­wis­sen ist enorm und sei­ne Lei­den­schaft für Kräu­ter anste­ckend. Unter ande­rem hat er uns ein Kraut vor­ge­stellt und zum Pro­bie­ren gege­ben.

Als wir das klei­ne Stück die­ses grü­nen Blat­tes in den Mund nah­men, über­rasch­te uns die kon­zen­trier­te Süße, die sich rasch aus­brei­te­te. Stevia­blät­ter sind bis zu 30 Mal süßer als her­kömm­li­cher Zucker und er ist fast kalo­rien­frei.

Die­ses Kraut muss­ten wir haben!

Zuhau­se pflanz­ten wir es in Töp­fe und stell­ten sie in den Gar­ten an ein schat­ti­ges Plätz­chen. Am bes­ten pflegt man die Stevia-Pflan­ze wie Basi­li­kum. Bei­de füh­len sich erst rich­tig wohl, ab Tem­pe­ra­tu­ren über 20°C. Sie bevor­zu­gen war­me und geschütz­te Stand­or­te, die weder tro­cken noch all­zu heiß sein soll­ten. Stevia gedeiht auf humus- und nähr­stoff­rei­chem Boden am bes­ten. Für ein ordent­li­ches Wachs­tum benö­tigt er eine genü­gend hohe Boden­feuch­tig­keit. In Mit­tel­eu­ro­pa ist die Kul­tur in Töp­fen vor­teil­haf­ter als die Aus­pflan­zung ins Freie. Der Grund sind Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen, bei denen man die Töp­fe schnell an einen geschütz­ten Platz stel­len kann.

Den gan­zen Som­mer hin­durch konn­ten wir davon ern­ten und es ver­wen­den, egal ob für Eis­spei­sen, Geträn­ke, Cré­me oder Gebäck. Für vie­les fan­den wir Ver­wen­dung. Wenn wir zuviel davon ern­ten konn­ten, lie­ßen wir das Kraut trock­nen und mahl­ten es zu einem fei­nen Pul­ver oder stell­ten selbst ein Kon­zen­trat her. Das Rezept steht unten. Es gibt Stevia auch als Trop­fen oder in Pul­ver­form zu kau­fen.

Stevia hat einen Geschmack, der etwas an Lakrit­ze erin­nert. Die einen mögen es, ande­ren ist es unan­ge­nehm. Dar­um rate ich ab, Stevia zum Kaf­fee zu trin­ken, weil er dann unge­wohnt anders schmeckt.
Mich per­sön­lich stört der Geschmack nicht, aber ich ach­te sehr dar­auf, dass ich nicht zuviel davon ver­wen­de, weil man sehr wenig davon braucht.
Es soll aber Pro­duk­te geben, die die­sen Bei­geschmack nicht haben, zum Bei­spiel laut Eigen­aus­sa­ge Groo­Via, das wie Zucker ein­ge­setzt wer­den kann. Die­ser Arti­kel ist unter ande­rem bei Med Herbs erhält­lich.

Stevia hat eini­ge Vor­tei­le gegen­über Zucker:

  • Die Süße der Pflan­ze ist prak­tisch kalo­rien­frei: 0.21 Kcal pro Gramm Stevio­sid
  • Stevia beein­träch­tigt nicht den Zucker­spie­gel, zum Bei­spiel hilf­reich bei Dia­be­tes Typ 1 und Typ 2
  • Stevia ver­ur­sacht kei­ne Kari­es

Hin­weis: Für die EU kein Süß­mit­tel

Vie­le Men­schen, vor allem in Latein­ame­ri­ka und Japan, kon­su­mie­ren seit Jahr­zehn­ten täg­lich Stevia. Neben­wir­kun­gen sind bis­her kei­ne bekannt. Welt­weit wur­den zu Stevia über 200 Toxi­zi­täts­stu­di­en durch­ge­führt, die ihre gesund­heit­li­che Sicher­heit bele­gen sol­len. Seit April 2010 wur­de das Ver­bot im EU-Raum sowie in der Schweiz auf­ge­ho­ben. Gleich­zei­tig emp­fiehlt das Schwei­zer Bun­des­amt für Gesund­heit (BAG) eine täg­lich unbe­denk­li­che Auf­nah­me von bis zu 4 Mil­li­gramm Stevi­ol-Gly­ko­si­den pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht. Trotz­dem gibt es immer noch kri­ti­sche Mei­nun­gen.

Stevia-Pro­duk­te sind am häu­figs­ten in die­sen For­men erhält­lich:

  • Pflan­zen und Samen bekommt man im Gar­ten­cen­ter (Pflan­zen nur im Früh­ling und Som­mer)
  • Blät­ter getrock­net in Dro­ge­rie und Apo­the­ke
  • Trop­fen in Dro­ge­rie und Apo­the­ke
  • Eine Aus­wahl an ver­schie­de­nen Stevia-Pro­duk­ten* gibt es auch bei Amazon.de

Dosie­rung

Wie stark die effek­ti­ve Süss­kraft der ein­zel­nen Pro­duk­te ist, ent­nimmt man am bes­ten den Ver­pa­ckun­gen. Pro­biert es sel­ber aus, ihr wer­det schnell mer­ken, wie süß Ihr es mögt. Nehmt nur ganz wenig zum Anfan­gen, da es schnell zu süss wird oder der Lakrit­ze­ge­schmack zu domi­nant sein kann.

Wie oben erwähnt mache ich im Som­mer aus den selbst­ge­züch­te­ten Blät­tern ein Stevia-Kon­zen­trat.
Es ist ein­fach in der Her­stel­lung und kann über meh­re­re Mona­te im Kühl­schrank gela­gert wer­den.

Rezept für ein Stevia-Konzentrat

Ergibt etwa 2 dl/200 ml

Zuta­ten:

  • 2 dl/200ml Was­ser
  • 25 g fri­sche Stevia­blät­ter (etwa 1 Tas­se mit 2dl Inhalt)

Zube­rei­tung:

  1. Das Was­ser auf­ko­chen und die Stevia­blät­ter zuge­ben.
  2. Etwa 2 Minu­ten köcheln las­sen.
  3. Den Sud durch ein Sieb gie­ßen.
  4. Eine Fla­sche mit 2 dl Inhalt und Bügel­ver­schluß im kochen­dem Was­ser oder im Back­ofen bei ca 80°C vor­wär­men.
  5. Stevia-Kon­zen­trat ein­fül­len und sofort ver­schlie­ßen.
  6. Ca. 6 Mona­te im Kühl­schrank halt­bar.

In Zukunft wer­de ich ab und zu auch eini­ge Eis-Rezep­te ver­öf­fent­li­chen, für die ich Stevia benut­ze.

Was hal­tet Ihr von Stevia? Was für Erfah­run­gen habt Ihr damit gemacht?

Quel­le u.a. : Bri­git­te Speck „Mit Stevia natür­lich süßen“*

* Affi­lia­te-Link

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. T

    Stevia seit Ende 2011 als Nah­rungs­mit­tel zuge­las­sen

  2. Eisliebhaber

    Hal­lo,
    Ich bin auf der Suche nach Eis­re­zep­ten mit Stevia.
    Ich den­ke, dass man es nicht ein­fach nur gegen Zucker tau­schen kann oder?

    1. E. Eggimann

      @Eisliebhaber: Im Prin­zip schon. Nur die Men­ge ist nicht die sel­be. Beim Stevia, je nach Pro­dukt, rei­chen schon weni­ge Trop­fen. Stevia ist ein Natur­pro­dukt und hat einen lakri­ze­ar­ti­gen Nach­ge­schmack. Wenn man also zuviel erwischt, ver­fälscht es ger­ne das Aro­ma. Bei gewis­sen Früch­ten oder bei Vanil­le passt das nicht. Dar­um habe ich ange­fan­gen, etwas mit Stevia zu süs­sen und den Rest mit Honig zu ergän­zen. Es gibt aber auch ein Stevia-Pre­pa­rat ohne die­ses typi­sche Aro­ma. Das kos­tet aber mehr und ist schwe­rer zu fin­den.

    2. Eisliebhaber

      Weißt du denn wie das heißt?
      Ich wür­de jetzt mal Kaf­fee­eis machen und hof­fe, dass der Kaf­fee­ge­schmack über­wiegt.
      Was das Stevia angeht, dach­te ich, es wür­de dann an Volu­men oder Schaum feh­len, den der Zucker her­gibt.

  3. sandra

    ser­vus,
    hab mir jetzt eine eis­ma­schi­ne zuge­legt und über­le­ge nun wegen ers­ten krea­tio­nen, da ich vor­her nur halb­ge­fro­re­nes selbst gemacht habe. mei­ne ver­wand­schaft hat mir nun ein gro­ßes glas mit einem pul­ver drauf steht streusü­ße und im text tafel­sü­ße, ist das sowas wie stevia oder was kann ich damit in vrbin­dung mit eis selbst machen anfan­gen. sor­ry für die blö­de fra­ge aber hab noch nie von dem zeug gehört.

    1. sandra

      Ja so unge­fähr. Ande­re Fir­ma aber zusam­men­set­zung etc ist gleich. Hm und wie viel muss man da weni­ger als Zucker neh­men?

  4. anne

    wo krieg ich so eine Pflan­ze her?? Ich will die auch haben!!! :))))

    1. E. Eggimann

      @anne: Die­se Pflan­ze bekommst du in gros­sen Gar­ten­zen­ter oder in der Gärt­ne­rei. Wenn sie die­se Pflan­ze nicht an Lager ist, kann dies bestimmt bestellt wer­den. Online bekommst du die Plan­ze hier http://www.amazon.de/gp/product/B00CCRGGB6/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B00CCRGGB6&linkCode=as2&tag=eis-machen-21. Oder du nimmst von die­sen Samen und züch­test sie sel­ber. http://www.amazon.de/gp/product/B003ZIW39U/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B003ZIW39U&linkCode=as2&tag=eis-machen-21

  5. Birgit

    Hal­lo lie­be Leu­te!
    Stevia schmeckt mir/uns nicht im Kaf­fe und nicht im Tee, aber in Quark­spei­se oder Jogurt geht das gut. Ich habe es in Pul­ver­form gekauft und da steht 1:1 die Süße!
    Bes­te Grü­ße aus BS

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