Einige kennen die Schwedin Linda Lomelina vermutlich durch ihren Back-Blog „Call Me Cupcake“. Oder durch die beiden dazugehören Backbücher.
Als drittes Buch ist jedoch das Buch „Lomelinos Eis“* mit Eisrezepten erschienen, letztes Jahr auch in deutscher Sprache im AT Verlag (ISBN 978–3038007937).
Auf 122 Seiten stellt sie 80 Rezepte vor. Nach einer Doppelseite mit einer kurzen Einführung folgen die verschiedenen Rezeptarten. Es gibt 45 Rezepte für Sahneeis, 1o Rezepte für Sorbets und Sherbets, 3 Eis am Stiel, 8 Eistorten und Eisdesserts, 4 geeiste Getränke sowie 10 Rezepte für Garnituren und Saucen.
Die meisten Rezepte nehmen ungefähr eine halbe Seite ein und kommen schnell auf den Punkt. Die persönlichen Anmerkungen der Autorin enthalten Tipps oder nützliche Hinweise, eher versteckt auf der Einführungsseite steht jedoch, dass alle Rezepte von Sahne mit einem hohen Fettgehalt (36–40%) ausgehen. Das bedeutet, dass wir in Deutschland entweder etwas Milch durch Sahne (mit 30% Fettgehalt) ersetzen sollten oder zu Créme Double greifen sollten.
Von den Klassikern wie Vanilleeis oder Schokoladeneis gibt es jeweils eine Express-Variante (ohne Erhitzen) sowie eine aufwändigere „Deluxe“-Variante und noch einige sehr brauchbare Varianten.Etwas exotischer sind das Lakrizeis, Polkagris-Eis (mit diesen rot-weiß gestreiften Pfefferminzbonbons) oder das Himbeer-Cheesecake-Eis. Als Bindemittel werden beim Sahneeis meist zwei bis drei Eigelbe verwendet, manchmal (Express-Variante) aber auch darauf verzichtet. Die meisten Zutaten sind leicht im Handel erhältlich, am exotischsten ist noch „Farinzucker“, für den jedoch auch dunkler Rohrohrzucker verwendet werden kann. Bei den meisten Sorbets und Sherbets wird etwas Alkohol verwendet.
Getestet habe ich das „Daim-Eis“ (Seite 17), eine Variante vom Vanilleeis. Die Arbeitsschritte empfinde ich im Gegensatz zur „klassischen“ Variante etwas umständlich, weil erst die gezuckerte Milch gekocht wird, dann nach dem Abkühlen und erneuten Erhitzen zu den Eigelben gerührt wird, dann folgt das Simmern und zum Schluss wird die Sahne hinzugegeben. Kann man so machen, erfordert in der Praxis aber mehr Handgriffe als nötig. Die meisten Rezepte ergeben ca. 0,5 bis 0,7 Liter Eiscreme und passen damit ideal in handelsübliche Eismaschinen.
Eine Besonderheit im Vergleich zu anderen Eis-Büchern ist hier, dass die Autorin – wie in ihrem Blog – alle Fotos selbst gemacht hat. Deshalb sind im Buch des öfteren auch mal Doppelseiten nur mit Fotos eingestreut, die einem allesamt den Mund wässrig machen. Die tropfenden Eiskugeln zeigen, dass hier wirklich das echte Eis fotografiert wurde und nicht zu Frischkäse-Attrappen oder ähnlichen Tricks gegriffen wurde. Ähnlich wie manche ihrer Fotos wirkt das Layout leider etwas unübersichtlich, weil die Rezepte mal von links nach rechts wandern und die Teil-Überschriften für einige Rezepte recht klein geraten sind, was das Suchen etwas schwieriger macht.
Insgesamt ist das Buch gut für Einsteiger geeignet, der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Sahneeis und wird vor allem Fotografie-Liebhaber ansprechen.
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